Anzeige

Zu wertvoll für die Tonne

Elektroschrott ist eine Quelle für wichtige Rohstoffe und sollte unbedingt dem Recycling zugeführt werden

Zu wertvoll für die Tonne

Auf 11 Milliarden Dollarschätzt das Statistische Bundesamt den potenziellen Wert des Kupfers, das im weltweit anfallenden Elektroschrott jährlich enthalten ist. FOTO: DJD/DEUTSCHES KUPFERINSTITUT/SHUTTERSTOCK Rechtes Bild: Elektronische Bauteileenthalten eine Menge an wertvollen Rohstoffen wie Gold, Silber und Kupfer. FOTO: DJD/DEUTSCHES KUPFERINSTITUT/AURUBIS

19.09.2021

Gut zehn Kilogramm Elektroschrott erzeugt jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr, das berichtet das Statistische Bundesamt – und viel zu oft landet dieser in der falschen Tonne. Denn elektrische und elektronische Geräte, die ausgemustert werden, gehören nicht in den Restmüll, sondern auf den Wertstoffhof. Details dazu sind im Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) geregelt.

Vielmals verstauben alte Bügeleisen, defekte MP3-Player und ausrangierte Smartphones zudem ungenutzt in Schubladen und Kellern. Dabei haben Elektro-Altgeräte jede Menge wertvolle Rohstoffe an Bord – darunter Edelmetalle wie Gold und Silber, aber auch Kobalt, Kupfer oder seltene Erden.

Über die Entsorgung im Hausmüll werden sie dem Wertstoffkreislauf entzogen. Hinzu kommt, dass etwa Smartphones auch problematische Stoffe wie Blei, Kadmium oder Quecksilber enthalten, die weder in die Müllverbrennung noch auf die Deponie gehören.
     

Metallrecycling ist wirtschaftlich und umweltfreundlich

Metallische Rohstoffe wiederzuverwerten, ist sowohl umweltfreundlich als auch volkswirtschaftlich sinnvoll. Auf rund elf Milliarden Dollar pro Jahrschätzt eine aktuelle Aufstellung des Statistischen Bundesamts den potenziellen Wert von Kupfer im weltweit anfallenden Elektroschrott.

Die Aufbereitung von Recycling-Kupfer erfordert einen deutlich geringeren Energieeinsatz als die Erstgewinnung aus Erz. Zudem ist die Weiterverarbeitung unproblematisch, da das rote Funktionsmetall durch den Recyclingprozess keine Qualitätseinbußen erleidet – zigmal wiederverwertetes Kupfer ist in nichts von neu Gewonnenem zu unterscheiden.

Unter www.kupferinstitut.de gibt es dazu mehr Hintergrundinformationen. Laut dem Deutschen Kupferinstitut stammt bereits heute die Hälfte der Kupfermenge, die in Deutschland verarbeitet wird, aus der Wiederverwertung.

Zu wertvoll für die Tonne-2
Kupferschrott ist heuteein begehrter Rohstoff, der sich leicht neu verarbeiten lässt.

Schnellere Produktzyklen und innovative Umwelttechnologie steigern die Kupfernachfrage

Dass sich Kupfer und sonstige Metalle aus Elektroschrott wiedergewinnen lassen, ist eine gute Nachricht. Die schnelleren Produktzyklen und Nutzungszeiten von Smartphones, PCs, Unterhaltungselektronik oder Smarthome-Devices bedingen einen weiterhin anwachsenden Verbrauch von Kupfer und weiteren Funktionsmetallen.

Zugleich wächst der Kupferbedarf auch in anderen Bereichen. So spielt das rote Metall eine tragende Rolle im Ausbau der Elektromobilität ebenso wie bei der Energiegewinnung aus Windkraft, Wasserkraft oder Sonne. Wer seine Elektroaltgeräte ordnungsgemäß zum Recycling gibt, betreibt also auch ein kleines Stückchen Zukunftssicherung für alle. djd