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Endlich wieder Altstadtfest in Burgkunstadt

Abwechslungsreiches Programm: Open-Air-Konzert, Eröffnung mit dem Musikverein Bugkunstadt, Tanzeinlagen der Tanzgruppen, Partystimmung mit der Band Heaven und vieles mehr

Endlich wieder Altstadtfest in Burgkunstadt

Hinter den urigen Fachwerkhäusern versteckt sich das historische Rathaus von Burgkunstadt. Daneben zeigt sich das Deutsche Schustermuseum. FOTO: CHRISTIAN BEHR

10.07.2023

Alle drei Jahre findet in Burgkunstadt das in ganz Oberfranken bekannte Altstadtfest statt. Dann brodelt der Marktplatz, das Bier fließt, die Grillroste glühen – Lachen und Musik erfüllen die Luft. Leider mussten die Burgkunstadter diesmal länger als gewöhnlich auf ihr Altstadtfest warten – 2017 fand es das letzte Mal statt. Die für 2020 geplante Veranstaltung musste aufgrund der Coronapandemie leider abgesagt werden. Aber nun ist es endlich soweit – nach sechs Jahren Pause verwandelt sich die Altstadt von Burgkunstadt wieder in eine bunte Festmeile.

Abwechslungsreiches Programm

Das Altstadtfest startet am Freitag, den 14. Juli um 20.30 Uhr mit einem Open-Air Konzert am Marktplatz. Unter dem Motto „Rock meets Klassik“ gibt es 22 Klangfeder Songs in neuem Gewand. Mit dabei sind Klangfeder, Regens Wagner, zwei Chöre, ein Bläserensemble und weitere Überraschungsgäste.

Am Samstag, den 15. Juli um 17 Uhr wird das Altstadtfestes offiziell mit dem Musikverein Burgkunstadt eröffnet. Um 19 Uhr wird die polnische Tanzgruppe aus der Partnerstadt Gostynin verschiedene Tanzeinlagen darbieten. Um 20 Uhr sorgt dann die Band „Heaven“ für ordentlich Partystimmung.

Der letzte Tag des Festwochenendes beginnt am Sonntag um 10 Uhr mit dem Ökumenischen Gottesdienst. Ab 11 Uhr sorgt die „Privatkapelle“ bis 14 Uhr für musikalische Unterhaltung. Für die Kleinen gibt es sogar von 14.30 bis 15.30 Uhr eine Kinderdisco, ab 16 Uhr dürfen sich dann verschiedene Schülerbands auf der Bühne verwirklichen. Gegen 17.30 Uhr tritt ein letztes Mal die polnische Tanzgruppe aus Gostynin auf und lässt das Altstadtfest mit zünftigen Tänzen ausklingen.

Kulinarische Leckerbissen

Natürlich ist auch für Speisen und Getränke bestens gesorgt. Auf dem Marktplatz wird es neben Bratwürsten und Steaks u.a. Fischbrötchen, belegte Brötchen, Laugenstangen, Pizza und indische Gerichte geben. Für Süßwaren, Schokofrüchte und Eis ist ebenfalls gesorgt. Außerdem gibt es verschiedene alkoholische und alkoholfreie Getränke, eine Saft- und eine Cocktailbar.

Am Sonntag wird zudem eine deftige Brotzeit sowie Mittagstisch mit Braten und Klößen vom Förderverein Regens Wagner serviert. Ebenfalls am Sonntag wird es nach dem Gottesdienst Kaffee und Kuchen geben.

Burgkunstadt - Ein Ort mit Charme und Charakter

Auf eine Fläche von 40,5 Kilometern erstreckt sich das Stadtgebiet von Burgkunstadt. Das Städtchen am Obermain besticht durch seinen historischen Charme in idyllischer Umgebung.

Auf dem Marktplatz zeigt sich das einzigartige Ensemble aus Amts- und Bürgerhäusern, Brunnen und der Stadtpfarrkirche St. Heinrich und Kunigunde,welches den Ortskern schon seit Jahrhunderten prägt. Die Stadtpfarrei wurde Mitte des 13. Jahrhunderts gegründet. Das Rathaus – ein Kleinod fränkischer Zimmermannskunst – wurde seit dem Jahr 1690 nicht mehr baulich verändert und ziert nach wie vor den urigen Marktplatz.

Einst existierte auch eine „Kunstater Burganlage“, die im 9. und 10. Jahrhundert ein bedeutendes militärisches und herrschaftliches Zentrum am Obermain darstellte. Heute sind Burg und Stadttore verschwunden, aber Teilstücke der Stadtmauern können noch bewundert werden. Ein Gang durch die engen, gepflasterten Gassen und ein Blick auf die urigen Fachwerk- und Bürgerhäuser lässt den einstigen Charme wiederaufleben. Obwohl erstmals 1323 als Stadt urkundlich erwähnt, reichen die Anfänge der Siedlung Burgkunstadt bis ins 8. Jahrhundert zurück, was Keramikfunde vor Ort belegen.

Doch auch dunkle Kapitel weiß die Stadtgeschichte zu erzählen. So wurde Burgkunstadt teilweise niedergebrannt, geplündert und sogar von der Pest heimgesucht. Aber Handel, Handwerk und Gewerbe florierten später wieder, auch bedingt durch die günstige Lage an der Kreuzung zweier alter Handelsstraßen. So entwickelte sich das bäuerliche Landstädtchen mit der Zeit zu einer kleinen Industriestadt. Bierbrauer, Korbmacher, Gerber und Weber lieferten ihre Waren in nahezu alle Länder Mitteleuropas und sogar bis nach Russland.

1888 gründete der Jude Josef Weiermann die erste mechanische Schuhfabrik in Burgkunstadt und so wurde die Stadt zum Zentrum der bayerischen Schuhindustrie. In der Blütezeit waren bis zu 2300 Menschen dort beschäftigt und produzierten bis zu 12 000 Paar Schuhe am Tag.

1990 wurde die Produktion jedoch eingestellt und die letzte Schuhfabrik schloss ihre Tore. Heute zeugt nur noch das Deutsche Schustermuseum (siehe Bild) von der damaligen Blütezeit – zahlreiche Exponate dokumentieren die hundertjährige Schuhgeschichte. Auf einem historischen Rundgang „Mit dem Schusterbuben“ kann man seine zurückgelegten Wege durch die Stadt und ihre kleinen Gassen erkunden.

Die Stadt Burgkunstadt ist heute mit einem Großversandhaus, einer Maschinenfabrik, die Weltmarktführer für Schneidemaschinen in der Reifenherstellung ist, einer IT- und IP-Fachfirma sowie zahlreichen mittelständischen Firmen und Handwerksbetrieben ein wirtschaftlicher Mittelpunkt im Landkreis Lichtenfels und gibt den Bürgern aus Stadt und Land seit vielen Jahrzehnten eine sichere Existenz. red