Im Landkreis Haßberge treffen Bier- und Weinfranken aufeinander und die Bürger haben viele Möglichkeiten, um das Getränk ihrer Wahl zu genießen. Ein Alleinstellungsmerkmal bietet die Stadt Eltmann aber mit ihren Biertagen“, dem einzigen Bierfest im Landkreis Haßberge, das am 22. und 23. Juli nun schon zum 29. Male auf dem Marktplatz und in der guten Stube von Eltmann stattfindet. Hier gibt es eine große Auswahl an Bieren heimischer Brauereien und selbstverständlich werden auch kulinarische Spezialitäten und musikalische Unterhaltung geboten.
Die „Eltmanner Biertage“ gibt es schon seit den 90-er Jahren und sie erfreuen sich großer Beliebtheit. Der Marktplatz wird dabei zu einem großen Biergarten und strahlt Gemütlichkeit aus entsprechend dem Lied ,ein Prosit der Gemütlichkeit“.
Bieranstich auf dem Marktplatz
Der Auftakt erfolgt am Samstag, den 22. Juli um 15 Uhr, traditionell mit dem Einzug der Ehrengäste und Vereine vom Saumarkt hinauf auf den Marktplatz, wo die Bürgermeister und Braumeister den Bieranstich vollziehen und damit gleichzeitig die Tradition des Brauwesen hochhalten. Im 19. Jahrhundert galt Eltmann nämlich als die kleine Bierstadt am Main“ mit einer ganz besonderen Brauereidichte.
Zum Lagern des Bieres wurden entlang der Schlosssteige Felsenkeller gebaut und in den Berg getrieben, teilweise bis zu 30 Meter. Weil man den Bedarf mit Hopfen aus Ober- und Niederbayern nicht decken konnte, gab es sogar eigene Hopfengärten. Interessant, dass mit Philipp Jung ausgerechnet ein Eltmanner Pfarrer (18011811) als erster in der Region versuchsweise Hopfen anbaute. Die Eltmänner Hopfengärten zogen sich vom Bereich des heutigen Schulzentrums bis hin zur Goethestraße.
Zur Eltmanner Brauereigeschichte
Erst vor wenigen Monaten hat dazu Reinhard Kulik ein Buch mit dem Titel „Eltmanner Brauerei-Geschichte“ herausgegeben. 39 Brauereien soll es damals im Distriktkommissariat Eltmann gegeben haben, zu dem auch Ebelsbach, Eschenbach, Roßstadt und Trossenfurt gehörten. In der Kernstadt Eltmann waren es von 1821 bis 1892 noch zehn Brauereien und 2009 hat mit der „Lammbräu“ die letzte Brauerei das Brauen eingestellt.
Drei heimische Brauereien
Nur im Stadtteil Eschenbach, der ehemaligen „Wagner-Bräu“, braut sich entsprechend einem alten Werbeslogan auch heute noch etwas zusammen. Seit dem Jahre 2018 ist die Familienbrauerei von der Arco-Bräu in Moos übernommen und expandiert seitdem in einer ganz besonderen Weise. Die Mitarbeiterzahl ist seit dieser Zeit von sieben auf 35 angewachsen und auch der Ausstoß wird sich in diesem Jahr wahrscheinlich von 70 000 hl auf 120 000 hl einpendeln. An den Biertagen gibt es neben einem Weißbier, das inzwischen bekannte „Franz-Josef-Hell“ und erstmals wird ein unfiltriertes Kellerbier ausgeschenkt.
Aus dem Nachbarstadtteil Roßstadt kommt nach wie vor das „Weiss-Rössl“-Bier, das beim großen Bruder, der Kaiser-Bräu in Neuhaus am „Veldensteiner Forst“ gebraut und von Roßstadt aus weiter vertrieben wird. Die dritte Brauerei im Bunde ist die Familienbrauerei Roppelt aus Trossenfurt, die zum Einzugsgebiet gehört und seit 1889 ihre fränkischen Biere mit reinem Steigerwald-Quellwasser braut.
Kulinarik und musikalische Unterhaltung
Für die Bewirtung und das leibliche Wohl sorgt die „Festgemeinschaft Eltmanner Biertage“, die am Sonntag, den 23. Juli ab 10.30 Uhr, auch ein Weißwurstfrühstück bietet, zu dem „die fidelen Weisbrunner“ aufspielen. Ab 12 Uhr gibt es Fränkisches Mittagessen mit Rindfleisch und Kren sowie weitere Spezialitäten.
Einen besonderen musikalischen Akzent setzt am Samstag ab 19.30 Uhr die Band „Heaven“, die Kultband der 80er Jahre, und zum Festausklang spielt am Sonntag ab 18 Uhr „Band at Work“.
Auch für die Kinder wird ein Unterhaltungsprogramm mit dem Puppentheaterstück „Räuber Hotzenplotz“ am Samstag 16 Uhr und am Sonntag 14.30 Uhr in der Stadthalle. gg