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Seltsame Traditionen aus aller Welt

Von der Katalanischen Kackfigur bis zur fliegenden Hexe in Italien – Kurioses zu Weihnachten

Seltsame Traditionen aus aller Welt

Ob Krampus, Christmas Pickle, Spinnweben als Baumschmuck oder die Hexe La Befana, die unartige Kinder mit Kohleklumpen beschenkt: So mancher Weihnachtsbrauch mutet kurios an. FOTOS: STOCK.ADOBE.COM

31.12.2024

Weihnachten ist ein Fest, das in vielen Ländern gefeiert wird, aber die Art und Weise, wie es begangen wird, könnte kaum unterschiedlicher sein. Während der geschmückte Baum, festliche Musik und Geschenke bei uns für viele das Bild der Weihnachtszeit prägen, gibt es rund um den Globus Bräuche, die selbst den überzeugtesten Weihnachtsfan überraschen dürften. Die Vielfalt der Traditionen zeigt, wie kreativ und einzigartig die Welt das Fest der Liebe zelebriert. Vielleicht inspiriert uns der eine oder andere Brauch, unsere eigenen Festlichkeiten um eine neue, ungewöhnliche Note zu bereichern!

Die Katalanische Kackfigur

In Katalonien, einer Region in Spanien, gibt es eine ungewöhnliche Weihnachtsfigur, die jedes Jahr auf den Krippen auftaucht: der „Caganer“, was so viel wie „der Kacker“ bedeutet. Diese kleine Tonfigur stellt traditionell eine Person in ungenierter Pose dar – meist mit heruntergelassenen Hosen. Historiker vermuten, dass der Caganer als Symbol für Fruchtbarkeit gedacht ist, da er das Land düngt und damit Wohlstand für das kommende Jahr sichert. Heute ist es üblich, Figuren berühmter Persönlichkeiten in dieser skurrilen Pose zu verkaufen.

Die Hexe La Befana

Während in vielen Ländern der Weihnachtsmann oder das Christkind unterwegs sind, hat Italien eine ganz besondere Geschenkebringerin: La Befana. Diese freundliche, alte Hexe fliegt am 5. Januar auf einem Besen und verteilt Süßigkeiten und kleine Geschenke in die Strümpfe der braven Kinder. Schurken und unartige Kinder müssen sich dagegen mit einem Klumpen Kohle zufriedengeben. Der Legende nach soll La Befana die Heiligen Drei Könige auf ihrer Reise nach Betlehem verpasst haben und seitdem auf der Suche nach dem Christkind durch die Lüfte sausen.

Sport am Morgen

In Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, gibt es einen weihnachtlichen Brauch, der nicht nur kurios, sondern auch sportlich ist: die nächtlichen Rollschuhlauf-Traditionen. Am frühen Morgen des 24. Dezembers fahren die Menschen auf Rollschuhen zur Kirche, um die traditionelle Weihnachtsmesse zu besuchen. Dabei werden ganze Straßenzüge für Autos gesperrt, um den Gläubigen freie Fahrt zu ermöglichen. Es ist nicht unüblich, dass Kinder vor dem Schlafengehen eine Schnur aus dem Fenster hängen, die am nächsten Morgen von den vorbeifahrenden Rollschuhfahrern sanft gezogen wird – ein kleiner Gruß zur Vorweihnachtszeit.

Weihnachtsspinnen

In der Ukraine glaubt man, dass es besonders viel Glück bringt, einen Spinnenwebenschmuck am Weihnachtsbaum zu haben. Der Ursprung dieses Brauchs liegt in einer alten Legende: Eine arme Witwe hatte nicht genug Geld, um ihren Baum zu schmücken, und ging traurig schlafen. Am nächsten Morgen erwachte sie und entdeckte, dass eine Spinne in der Nacht ein feines, glänzendes Netz über die Zweige gesponnen hatte. Das Netz schimmerte im Morgensonnenlicht wie echtes Silber und Gold, was der Familie Reichtum und Freude brachte.

Furchterregende Begleiter

Während der Nikolaus in vielen Ländern als gütiger Geschenkebringer bekannt ist, hat er in Österreich und Bayern eine düstere Begleitung: Krampus. Diese teufelsähnliche Gestalt mit Hörnern, langen Klauen und einer zotteligen Zunge erscheint am Vorabend des Nikolaustags, um die unartigen Kinder zu bestrafen. Krampusnacht, oder „Krampuslauf“, ist ein Spektakel, bei dem junge Männer in gruseligen Kostümen durch die Straßen ziehen, klirrende Ketten schwingen und Schaulustige erschrecken.

13 lustige Gesellen

Island hat besondere Weihnachtsfiguren: die Yule Lads. Diese trollartigen Wesen, die nach und nach in den 13 Nächten vor Weihnachten erscheinen, bringen entweder Geschenke oder spielen Streiche. Die Darstellung der Yule Lads hat sich im Laufe der Zeit von furchteinflößenden Trollen zu eher lustigen Gesellen entwickelt, die den Kindern Freude bringen.

Gurken am Baum

Eine lustige Weihnachtstradition bei den Amerikanern ist es, eine Essiggurke an den Christbaum zu hängen. Die grüne „Christmas Pickle“ wird zwischen den Zweigen versteckt, ist aber natürlich nicht echt. Wer sie findet, dem winkt ein Extra-Geschenk. In den USA wird energisch daran festgehalten, dass dieser Brauch aus Deutschland stammt. Nicht belegbar ist die Theorie, dass im Spreewald Gurken zum Baumschmuck umfunktioniert wurden, wenn das Geld knapp war, und Auswanderer diesen Brauch mit nach Amerika genommen haben. Denkbar: Im thüringischen Lauscha, das als Geburtsort der Christbaumkugeln gilt, wurden bereits Mitte des 19. Jahrhunderts auch Nüsse, Früchte und Gemüse aus Glas geblasen. 1880 importierte der Amerikaner Frank Winfield Woolworth die ersten Christbaumkugeln in die USA, und dabei möglicherweise auch die Weihnachtsgurke.

Alle Besen müssen weg

Einige Norweger glauben, dass am Weihnachtsabend-Hexen und böse Geister durch die Nacht ziehen – und welches ist das liebste Fortbewegungsmittel einer jeden Hexe? Ein Besen natürlich. Also stellen viele Norweger aus reiner Vorsicht alle Besen ins Haus hinein, um etwaige Hexen davon abzuhalten, überhaupt einen Besen in die Hand zu bekommen. Manche gehen sogar noch einen Schritt weiter und feuern einen Warnschuss in die Nacht ab, um die Hexen abzuschrecken. 

Mit Holz gegen Hexen

Auch die Ungarn wappnen sich gegen den Besuch übernatürlicher Wesen. Schon am 13. Dezember fangen sie an, einen Holzstuhl zu bauen, bei dem jeden Tag nur ein Holzstück hinzugefügt werden darf. Genau zu Weihnachten muss er fertiggestellt sein, denn er wird zur Weihnachtsmesse mitgenommen. Während des Gottesdienstes stellt man sich dann auf den Stuhl und sieht sich nach Hexen um. Erkennt man eine an ihren Hörnern auf dem Kopf, flitzt man mit seinem Stuhl nach Hause und verbrennt ihn. So soll man ein Jahr vor Hexen sicher sein.
red

Weihnachtlich, lecker und trotzdem gesund

Ob für die Festtage als Vorsuppe oder nach den „großen“ Weihnachtsessen einfach mal zwischendurch – eine Karotten-Lebkuchen-Suppe ist schnell zubereitet und gut bekömmlich. Die Kombination aus süßen Karotten und würzigem Lebkuchen verleiht ihr eine festliche Note. Das Rezept finden Sie hier: https://www.fraenkische-rezepte.de/rezepte/weihnachtliche-karotten-lebkuchen-suppe-47935