Bei der Entscheidung für einen neuen Job achten viele Arbeitnehmer vor allem auf das Gehalt. Das zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage. Drei von vier Befragten (75 %) nannten dabei das Gehalt als wichtigstes Kriterium bei der Auswahl ihres Arbeitgebers. Immerhin fast zwei von drei Arbeitnehmern (64 %) achten auch auf die Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz. Flexible Arbeitszeiten (52 %), eine gute Work-Life-Balance (51 %) und ein attraktives Aufgabengebiet (49 %) punkten ebenfalls.
Das Gehalt ist jedoch der wichtigste Faktor für Arbeitnehmer, wenn sie sich entscheiden, wo sie ihre berufliche Heimat suchen. Daher stellt sich die Frage, wie es mit den Verdienstmöglichkeiten in Franken aussieht. Wer in Deutschland 3401 Euro brutto pro Monat verdient, liegt ziemlich genau in der Mitte. Diesen Medianlohn* hat die Bundesagentur für Arbeit für das Jahr 2019 errechnet. Je nachdem, wo man in Franken wohnt, ist dieser Wert entweder Angst oder Wunschtraum. Denn: In Erlangen lag der mittlere Bruttoverdienst bei 4907 Euro.
Erlangen liegt im Gehalts-Ranking seit Jahren deutlich vor anderen fränkischen Städten, wobei auch Bamberg (3484 Euro), Würzburg (3501), Nürnberg (3670), Fürth (3419) und Schweinfurt (4222) den deutschen Durchschnitt übertreffen. Insgesamt lässt sich ein Gefälle beobachten: In den (Groß-) Städten verdient man mehr als auf dem Land, weil sich hier die großen Betriebe ansiedeln.
Eine Ausnahme ist der Landkreis Main-Spessart (3655 Euro). Dieser liegt zusammen mit dem Landkreis Erlangen-Höchstadt (4194 Euro) über dem Schnitt. Doch auch insgesamt ist das Verdienstniveau in Franken in Ordnung: Die Kreise Haßberge (3279 Euro), Kitzingen (3275 Euro) und Rhön-Grabfeld (3240 Euro) sind nah am Durchschnitt, Bad Kissingen bewegt sich über der 3000-Euro-Marke, der Kreis Schweinfurt knapp darunter (2847 Euro). Allerdings pendeln viele Landkreisbewohner zum Arbeiten in die Stadt. Veranschlagt man kreisfreie Stadt und Landkreis zusammen, liegt der Kreis Schweinfurt plötzlich leicht über dem Durchschnitt.
Gleiches gilt für das aktuelle Schlusslicht in Franken, wenn es um Gehaltsfragen geht: Im Landkreis Coburg verdient man am wenigsten. Mit 2817 Euro liegt der Bruttoverdienst etwa 18 Prozent unter dem deutschen Schnitt. In der Stadt Coburg hingegen verdient man mit 3800 Euro deutlich (11%) über dem deutschen Durchschnitt. Hier sitzen die großen Betriebe der Region, dazu kommen branchenbedingte Verdienstunterschiede. Gerade Autozulieferer wie Brose oder große Versicherungsdienstleister wie die Huk Coburg heben den Schnitt beim Verdienst. red