Niesen, Augenjucken und Hautausschläge machen Allergikern das Leben schwer. Wer allerdings glaubt, dies tritt vor allem in der Heuschnupfensaison von Frühling bis September auf, der irrt. Tatsächlich können Allergiesymptome sich das ganze Jahr über bemerkbar machen, wie die Umfrage zum Allegra Allergieatlas unter knapp 3000 Betroffenen zeigt.
Denn neben jahreszeitlich bedingten Auslösern wie Pollen (72 Prozent) gehören auch Hausstaubmilben (40 Prozent) und Tierhaare (34 Prozent) zu den häufigen Verursachern. Die aktuellen Daten zeigen, dass Allergiebeschwerden insgesamt zugenommen haben: 39 Prozent aller Betroffenen gaben an, dass sich ihre Symptome innerhalb der letzten Jahre verschlimmert hätten.
Auffällig ist, dass jeder sechste Allergiker fast durchgehend Probleme hat – 17 Prozent haben fast ganzjährig unter Beschwerden gelitten. Herbst und Winter sind also keine Schonzeit. Woran liegt das? Zum einen fliegen durch die wärmeren Temperaturen die Pollen fast ganzjährig. Zum anderen können gerade in den kälteren Monaten, wenn man sich verstärkt in geschlossenen, schlecht gelüfteten Räumen aufhält, Milbenkot und Tierhaare zum Allergieproblem werden.
Ohne Behandlung wird es oft schlimmer
Gegen die Beschwerden sollte unbedingt etwas getan werden. Denn: „Ein unbehandelter allergischer Schnupfen führt mit 40- prozentiger Wahrscheinlichkeit zu einem Etagenwechsel, also einem Entstehen eines allergischen Asthmas“, erklärt Prof. Dr. Torsten Zuberbier, renommierter Allergologe aus Berlin. Zudem werden sowohl Leistungsfähigkeit als auch Lebensqualität stark eingeschränkt. Das Mittel der Wahl sind hier Antihistaminika. „Innerhalb der Antihistaminika gibt es allerdings große Unterschiede“, betont der Experte. Das Beste ist es aus seiner Sicht – wie auch von allen Leitlinien empfohlen –, moderne Präparate zu verwenden, die nicht müde machen und über einen langen Zeitraum wirken.
Auch homöopathisch zubereitete Pflanzen-Extrakte oder Akupunktur kommen bei der Allergiebehandlung immer wieder zum Einsatz und viele Patienten schwören darauf. Die Wirksamkeit homöopathischer Mittel ist jedoch nicht medizinisch nachgewiesen.
Maßnahmen für zu Hause
„Ziel einer Therapie ist es, jeden Morgen mit freier Nasenatmung aufzuwachen und am Tag keinerlei Probleme zu verspüren“, so Zuberbier. Dazu gehört neben konsequenter Behandlung auch, schützende Maßnahmen zu ergreifen.
So sollte man zu Hause Oberflächen sauber halten, hochflorige Teppiche und schwere Vorhänge vermeiden. Besser sind glatte Böden aus Holz, Linoleum oder Fliesen.
Zudem ist es wichtig, Haustiere aus dem Schlafzimmer fernzuhalten, oft zu lüften und versiegelte, allergenresistente Bezüge für Kissen und Matratzen zu verwenden. djd/red