Der Landkreis Forchheim in seiner heutigen administrativen Gliederung und Begrenzung entstand im Zuge der Gebietsreform mit Wirkung vom 1. Juli 1972.
Dem vorausgegangen war - nach der Trennung von Justiz und Verwaltung im Jahr 1862 - die Errichtung von Bezirksämtern, aus denen dann 1939 die Landratsämter hervorgingen. Bis 1972 umfasste der Landkris Forchheim 62 Gemeinden, darunter die Stadt Gräfenberg sowie Eggolsheim, Egloffstein, Hiltpoltstein und Neunkirchen am Brand, die alle Marktrecht besaßen. Mit der Gebietsreform 1972 erhielt der Landkreis Forchheim eine völlig neue Gebietsstruktur und seine jetzige Gestalt. In den Folgejahren erfuhren insbesondere die westlichen und südwestlichen Landkreisteile mit der Regnitztalachse einen großen Bevölkerungszuwachs.
Heute umfasst der Landkreis nahezu das gesamte Gebiet des ehemaligen Kreises Forchheim, den südlichen Teil des ehemaligen Landkreises Ebermannstadt, ferner den südwestlichen Bereich des ehemaligen Landkreises Pegnitz, zwei Gemeinden des früheren Landkreises Bamberg und das Gebiet der vormals kreisfreien Stadt Forchheim und damit eine Fläche von rund 643 Quadratkilometern.
Frühe Blüte
Die Region gehört zu den Altsiedellandschaften Oberfrankens, Spuren erster menschlicher Besiedlung reichen zurück bis ins Mittelpaläolithikum, also der Zeit des Neandertalers vor 80 000 Jahren. Zahlreiche Funde, unter anderem am Ortsrand des heutigen Eschlipp und auf der Ehrenbürg, belegen Niederlassungen bereits zur Jungsteinzeit vor 7000 Jahren.
Auch wenn davon auszugehen ist, dass die Plätze nicht kontinuierlich besiedelt waren, zeugen Funde aus dem Regnitztal, von der 512 Meter hohen Ehrenbürg und vom Albrand von Siedlungstätigkeit seit der Jungsteinzeit bis zur Eisenzeit. Neben einer Reihe kleinerer Burgen erlangte die 46 Hektar große Ehrenbürg eine entscheidende Führungsposition. Auf dem Walberla konnte die älteste städtische Siedlung Bayerns archäologisch nachgewiesen werden, die spätestens ab 500 vor Christi zu einer der bedeutendsten Mittelpunktsiedlungen Bayerns wurde.
Jüngere Funde im Raum Eggolsheim sprechen für eine fortdauernde Siedlungskontinuität im Regnitztal. Die Talsiedlung Eggolsheim erlebt im späten 2. und 3. Jahrhundert eine erste Blüte, möglicherweise kann auch für Burk von einer herrschaftlichen Burganlage und dem benachbarten Forchheim, jeweils auf gegenüberliegenden Flussufern gelegen, von einer Handelssiedlung ausgegangen werden.
Der weitaus größte Bereich des Landkreises auf der Albhochfläche wurde erst nach 1200 dauerhaft besiedelt. Wahrscheinlich war Forchheim über viele Jahre der am südlichsten gelegene Stützpunkt der Franken gegenüber den Bajuwaren. red