Das Audience Development (AD) steht dafür, sich nicht nur aufs Bauchgefühl zu verlassen, was die Menschen da draußen wohl bewegt und interessiert. Durch Tests, Datenauswertung und Analysen findet es die Themen und Erzählweisen, die fraenkischertag.de unverzichtbar im Alltag der Menschen in der Region machen soll.Seit 1. April wird es geleitet von Alexander Alt, Senior Product Manager Digital. Andrea Pauly ist als Head of Content verantwortlich für die inhaltliche Ausrichtung und Entwicklung des Portals.Das AD misst, zählt und analysiert dafür alle Zahlen und Daten, die die Mediengruppe Oberfranken (mgo) auswerten kann und darf. Mit Hilfe von Google Analytics und Piano ist genau erkennbar, was auf fraenkischertag.de geschieht und welche Inhalte die Nutzer vor und hinter der Paywall besonders häufig anklicken oder lesen. Wo haben Verlinkungen gut funktioniert? Welches Thema hat die meisten Menschen an einem Tag interessiert? Welches funktioniert schlechter als zu erwarten ist – und wie ändert sich das, wenn Überschrift oder Bild getauscht werden?
Datenbasiert arbeiten
Zahlen geben Aufschluss darüber, welcher Artikel „weitergedreht“ werden sollte. Sie verraten, welche Themen Bamberger mit Abo besonders oft lesen. Das AD-Team kennt die Themen, die von Forchheimern gelesen werden, die schon öfter als fünf Mal auf der Startseite waren, aber noch kein Probeabo haben. Und die Zahlen zeigen, welche Texte besonders häufig von Menschen gelesen wurden, die nie zuvor auf fraenkischertag.de waren. Daran kann die Redaktion ihre Themenplanung ausrichten. Das AD kann gezielt daran arbeiten, die Menschen zum nächsten Schritt im so genannten Funnel zu bewegen: Wiederkommen - Registrierung - Aboabschluss - Bleiben - Weiterempfehlen.
Um diese Daten zu sortieren und einzuordnen, hat das Audience Development eine eigene Data Managerin: Lisa-Marie Stoll hat den Überblick auf unzählige Excel-Tabellen, Auswertungen und die besten Texte. Jede Woche stellt sie in einem Rückblick die Entwicklungen und die bestgelesenen Geschichten für die Redaktion zusammen.
Immer wieder ist zu sehen, dass Texte besonders erfolgreich sind, wenn sie ein Problem der Nutzer lösen, wenn sie hilfreich im Alltag sind. Der Artikel mit den meisten Abo-Abschlüssen beantwortete die Frage: „Wo kann man die Fußball-EM im Public Viewing verfolgen?“ Ähnlich ist es mit praktisch-übersichtlichen Service-Stücken, zuletzt vor allem in Verbindung mit Corona-Impfungen.
Bedeutend für den Erfolg
Die Content Manager Christian Pack und Jann Weckel stehen in Kontakt mit den Redaktionen. Sie kennen die Themenplanung, aber auch die AD-Auswertungen. Danach wählen sie passende Inhalte für die Startseite aus. Es ist entscheidend, dass ein Nutzer den Wert einer Geschichte sofort erkennt: Warum sollte ich das lesen oder dafür ein Abo abschließen? Wie betrifft das Thema mich oder meinen Alltag? Titel, Teaser, Bild, Zwischenzeilen und SEO – also das, was Google bei einer Suchabfrage findet – sind von entscheidender Bedeutung für den Erfolg eines Textes auf der Startseite, auf Social Media und bei Google. Deshalb helfen die Content Manager dabei, diese Bestandteile zu optimieren. Sie planen auch, zu welcher Uhrzeit welcher Text auf der Seite stehen sollte: nachrichtliche Stücke eher am Morgen, lange Artikel am Abend, schnelle, aktuelle Themen sofort.
„Wenn Menschen unsere Seite nicht nur gut informiert, sondern auch gut gelaunt verlassen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie zurückkehren.“
ALEXANDER ALT, Senior Product Manager Digital
Bedürfnisse erkennen
fraenkischertag.de hat sich das Ziel gesetzt, die Bedürfnisse Nutzer zu erkennen und zu erfüllen. Dazu gehören neben Nachrichten auch Hintergrundwissen, schnelle Überblicke, Hilfe bei der Meinungsbildung, Unterhaltung und Ablenkung. Denn so einfach es klingt: „Wenn Menschen unsere Seite nicht nur gut informiert, sondern auch gut gelaunt verlassen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie zurückkehren“, sagt Alt. Dabei hilft der Austausch mit den Zielgruppen – auch und besonders in den Sozialen Medien. Selina Statz als Marketing- und Social-Media-Managerin betreut die Community auf Facebook, Instagram und die verschiedenen Newsletter und ist damit näher an Nutzern als sonst jemand aus dem AD-Team. Sie sieht Kritik und Lob, erklärt frustrierten Facebook-Usern die Bezahlschranke und bedankt sich für Leserfotos, die fraenkischertag.de verbreiten darf.
Anwendererfahrung nutzen
Im Februar ist das Portal „live gegangen“ – seither hat sich die Homepage entwickelt und verändert. Denn Zahlen zeigen nicht nur, was die User gern lesen, sondern auch, welchen Unterschied einzelne Buttons oder Formulierungen haben – und sind am Ende die Grundlage, ob auf einem Button „gleich bestellen“ oder „jetzt kostenlos testen“ steht. Damit Inhalte dort zu finden sind, wo die Nutzer sie erwarten, hat das AD mit Christoph Thümmler einen UX-Designer im Team. UX steht für User Experience – also Anwendererfahrung. Das ist doppelt bedeutsam, denn es geht nicht nur darum, welche Erfahrung ein Besucher bei fraenkischertag.de macht, sondern auch, welche er als Internetnutzer bereits mitbringt. Wenn fast alle Internetseiten das Menü an einer bestimmten Stelle haben, ist es eine gute Idee, es auch auf fraenkischertag.de dort anzusiedeln – dann wird es auch gefunden.
Zuletzt sind neue Funktionen wie Push-Nachrichten, Angebote wie Newsletter und Formate wie die Update-Funktion für Artikel dazugekommen. Das AD entwickelt Serien, Evergreen-Artikel und Plus-Themen mit, probiert Fokusthemen und sammelt lokale Texte zu übergeordneten Themen in Übersichtsartikeln. An jedem Tag misst und analysiert es weiter – um näher an den Nutzern zu sein und fraenkischertag.de unverzichtbar in ihrem Alltag zu machen. red
