Bis vor Kurzem war die Zustellung von Tageszeitungen (und anderen Printerzeugnissen) eine durch und durch analoge Tätigkeit. Ein Beispiel: Bei der Z+S Zustell- und Service GmbH, die als Partnerunternehmen der Mediengruppe Oberfranken unter anderem die Zustellung des FT koordiniert, war es lange Zeit so, dass die Zusteller ihre Arbeitszeiten jeden Tag per Hand auf einem Stundenzettel vermerkten und diesen per Post an die Verwaltung schickten. „Das war für die Zusteller und die Verwaltung ein enormer bürokratischer Aufwand“, erinnert sich Geschäftsführer Tobias Konrad. Aber es gab noch mehr Hürden und Probleme, die den Arbeitsalltag erschwerten und immer wieder auch zu Kundenbeschwerden führten, wenn etwa ein Zusteller krank wurde, die Aushilfe sich im fremden Bezirk nicht auskannte und hier und da den richtigen Briefkasten nicht fand. Das alles sollte möglichst der Vergangenheit angehören, und dank moderner Technik und den inzwischen nicht mehr wegzudenkenden Smartphones reichte Z+S ein einziges Werkzeug, um den Arbeitsalltag ihrer Mitarbeitenden nachhaltig zu verändern und zu erleichtern. Zusammen mit der Entwicklerfirma Slim IT aus Bayreuth und anderen Bereichen der mgo-Familie brachten Tobias Konrad und seine Mitstreiter die App „zusie“ auf den Weg. Seit 2019 nutzen die 120 Vollzeit-Zusteller die zusie®Premium-Version, um ihre Touren zu tracken, digitale Benachrichtigungen zu erhalten und mit der Disposition zu kommunizieren.
Digital und automatisch
Ehrgeiziges Projekt: Bis Mitte 2022 sollen auch den Teilzeitkräften und Geringverdienern der Z+S die Kernanwendungen der App über zusie®Core zugänglich gemacht werden. Das Ziel dahinter: „Wir stellen damit eine transparente, vereinfachte Arbeitszeitermittlung und Abrechnung sicher. Wir steigern die Effizienz des Prozesses der Zustellverwaltung durch weitgehende Digitalisierung und Automatisierung“, erklärt Konrad. Das zusie®-Webportal soll das führende System für die Personaldisposition werden – auch für andere Verlagshäuser und Zustellgesellschaften. Das Potenzial ist da, denn bereits drei renommierte Medienhäuser in Deutschland nutzen ebenfalls die in Bamberg entwickelte App für ihr Zustellgeschäft.
„Wir stellen damit eine transparente, vereinfachte Arbeitszeitermittlung und Abrechnung sicher.“
TOBIAS KONRAD, Z+S-Geschäftsführer
Keine Zettelwirtschaft mehr
Welche Vorteile zusie® bringt, erklärt ein Zusteller aus Bamberg: „Die App warnt zum Beispiel vor Straßensperrungen und zeigt für die Tour alternative Routen auf interaktiven Karten an. Ich bekomme Nachricht, wenn sich die Anlieferung der Zeitungspakete verzögert. Alle Leser sind in der Reihenfolge der Route aufgelistet, ich weiß genau, wo jetzt das neue Abo eingesteckt werden muss. Wer seine Tour mit dem Auto zurücklegt, kann das über die App abrechnen – die Verwaltung muss sich nicht mehr mit Fahrtenbüchern herumschlagen.“
21 Millionen Tageszeitungen werden pro Jahr ausgetragen, darunter 15 Millionen Exemplare des FT.
6,6 Millionen Briefe stellen die Mitarbeiter von Z+S jedes Jahr zu.
13 Millionen Beilagen landen über die Tageszeitungen und Anzeigenblätter pro Jahr in den Briefkästen.
3,3 Millionen Zustellungen gibt es pro Jahr im Rahmen der Resthaushaltverteilung.
Ein Werkzeug für alles
Ja, auch im Büro sind die Zeiten dank zusie® etwas ruhiger geworden. Die Personaldisponenten sehen im Web-Portal auf einen Blick, dass zum Beispiel fünf Nachrichten, zwei Änderungsmeldungen, 35 Nacherfassungen von Tourdaten und 50 weitere Meldungen warten. Dafür müssen sie nicht verschiedene Werkzeuge nutzen – alles findet sich in nur einer Web-Anwendung wieder und kann direkt bearbeitet werden. So machen sich die Disponenten frei von vielen Zeitfressern, arbeiten nach und nach die Aufgaben ihres Dashboards ab und können sich als Anlaufstelle für alle Themen und Anfragen mehr Zeit für die Zusteller nehmen. red
Die Z+S Zustell- und Service GmbH
Tätigkeit
Die Z+S Zustell- und Service-GmbH koordiniert die Zustellung von Tageszeitungen, Anzeigenblättern sowie überregionalen Zeitungen und Partnerverlagen (Neue Presse, Obermain Tagblatt, Nürnberger Nachrichten) in Oberfranken.
Umfang
Die 1260 Mitarbeitenden (davon rund 1100 Zusteller*innen) kommissionieren und liefern täglich im Verbreitungsgebiet des Fränkischen Tags Tageszeitungen, Anzeigenblätter, Werbeprospekte und Briefsendungen aus und stellen diese den Kunden zu.