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Punkten beim Bewerbungsgespräch

Bereite dich vor: Finde deine besten Antworten auf häufigste Fragen

Punkten beim Bewerbungsgespräch

Du darfst vor dem Vorstellungsgespräch nervös sein, musst dir aber auch klarmachen: Du sitzt hier, weil deine Unterlagen, Qualifikationen und Motivation im Vorfeld überzeugt haben.

26.02.2023

Geschafft: Du darfst! Nach erfolgreicher Bewerbung möchte dich dein Traumunternehmen persönlich kennenlernen. Und hat ein Vorstellungsgespräch angesetzt. Du bist nervös? Darfst du. Du kannst die Spannung aber auch ein paar Grad runterfahren: Deine Unterlagen, Qualifikationen und Motivation haben im Vorfeld überzeugt, jetzt musst du dich und deine Vorteile nur noch live und in Farbe rüberbringen. Am besten mit Authentizität - und mithilfe bester Vorbereitung auf typische Fragen.

Basis: Authentizität und Detailwissen rüberbringen

Klar gibt's Standard-Fragen. Auswendig gelernte Standard-Antworten sind trotzdem tabu. Du hast beim Verfassen der Bewerbungsunterlagen ohnehin damit angefangen: Dich mit dir selbst, mit deinem Traumjob und mit deinem Lieblings-Ausbildungsunternehmen zu befassen und versucht, alles maximal authentisch rüberzubringen. Jetzt machst du damit weiter: Schau dir mögliche Fragen und Themengebiete an und überlege dir, was deine persönlichen Antworten sein könnten. Check schon mal grundsätzlich: Wer bin ich? Wie arbeite ich? Was kann ich gut? Warum möchte ich genau diesen Job lernen? Warum möchte ich in exakt diesem Unternehmen arbeiten? Was erwarte ich von Arbeit und Arbeitgeber? Habe ich schon Karrierepläne? Und wie sehen die aus?

Begrüßungsfragen zum Aufwärmen

Vorstellungsgespräche sind nicht alle gleich. Aber es gibt durchaus Abläufe, die sich branchenübergreifend durchziehen. Kleine Small-Talk-Runde am Anfang: Die Begrüßung und freundliche Plauderei zu Beginn gehört überall zum Eis brechen, Spannung auflockern, Stimmung machen dazu. Austauschen von Freundlichkeiten und erfragen vom Akut-Status: Hast du gut hergefunden? Und bist du mit dem Zug gekommen? Möchtest du etwas trinken? Was magst du denn?

Natürlich wird gleich zu Beginn soziale Kompetenz und Kinderstube gecheckt. Logisch, dass hier nur Platz ist für Höflichkeit und gute Erziehung. Und definitiv kein Raum für Negatives rund um Infos, Sprache und Körpersprache. Auch Lästereien über Umstände, Öffis und Wetter sind tabu.

Fragen zur Schule: Was für ein Lerntyp bist du?

Du kommst direkt aus der Schule? Oder du bist noch drin? Dann kommen womöglich anfangs Schul-Fragen. Weil deine Antworten zeigen sollen, welche Interessen du hast, was für ein Lerntyp du bist und wie du dich in einer Arbeitsgemeinschaft verhältst. Was ist dein Lieblingsfach? Was hat dir am meisten Spaß gemacht? Wie hast du dich mit Lehrern und Mitschülern verstanden? Überlege dir im Vorfeld, welche positiv formulierten Antworten zeigen, dass das zu deinem Berufswunsch passt.

Motive und Gründe: Worauf hast du wirklich Bock?

Egal welche Branche und welcher Job: Sie wollen immer wissen, warum du es wissen willst. Wieso ausgerechnet dieser Beruf? Was reizt dich am Job am allermeisten? Warum möchtest du eine Ausbildung machen? Und warum ausgerechnet in diesem Unternehmen? Welcher Aufgabenbereich gefällt dir am besten? Wie stellst du dir die Ausbildung vor? Diese Fragen sollen klären, ob du dich einfach nur bewirbst, weil dir nichts Besseres eingefallen ist oder ob du richtig Bock auf genau diesen Job und maximales Interesse an diesem speziellen Arbeitgeber hast. Und ob du auch weißt, warum dich all das so interessiert. Überleg dir deine Motivation im Vorfeld im Detail. Und bring es schon vorher für dich auf den Punkt. Dann kannst du es auf Anfrage abrufen und geradlinig, präzise und im Idealfall mit echter Leidenschaft rüber bringen.

Deine Person: Wer bist du? Was kannst du?

Typisch und immer: die Frage nach deinen Stärken. Und da gilt: Niemals allgemein und über Floskeln beantworten. Und auch nicht dick auftragen. Sondern schon vorher überlegen, welche deiner Stärken und Skills in dieser Branche, in diesem Job und während dieser Ausbildung überhaupt relevant sind. Mögliche Fragen: Wie kannst du deine Stärken in der Ausbildung einsetzen? Was war dein größter bisheriger Erfolg? Wie hast du deine größte Herausforderung gemeistert? Wo siehst du dich mit und durch deine Stärken in fünf Jahren? Der Personaler will wissen, wie ehrgeizig du bist und ob deine Stärken und dein Potenzial zu deinem Ehrgeiz passen.

Trotzdem prima? Deine Schwächen benennen

Bei den Schwächen gilt das ebenso: Niemand will, dass du perfekt bist. Oder will hören, dass du dich selbst als perfekt einschätzt. Deine Antworten sollen eher deine Achtsamkeit zeigen - und wie du mit deinen selbst erkannten Unzulänglichkeiten umgehst. Schwächen können positiv (fürs Unternehmen) formuliert werden. Zum Beispiel Nein sagen: Damit habe ich tatsächlich Probleme, aber diese Eigenschaft hat manchmal Vorteile - ich bin dadurch sehr bereitwillig und sehr solidarisch. Oder Vergesslichkeit: Dafür schreibe ich grundsätzlich gerne mit und bin deswegen umso verlässlicher. Ich habe in einem Bereich noch wenig Erfahrung: Aber ich lerne das gerade. Und es interessiert mich.

Grundsätzlich gilt: Immer Lernbereitschaft signalisieren. Vorsicht: Trotzdem nicht mit Schwächen kokettieren. Chronische Unpünktlichkeit ist beispielsweise kein Kavaliersdelikt, sondern eine Killer-Antwort. Mögliche Detailfragen: Haben dich deine Schwächen schon mal am Erreichen eines Ziels gehindert? Und: Wie gehst du mit Kritik um?

Vorsicht: Stressfragen

Sie sind nicht immer fair, aber kommen vor. Und kommen aus allen möglichen Bereichen und zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Stressfragen sind stressig und sollen zeigen, wie souverän jemand bei Verunsicherung reagiert. Erklär mir deine schlechte Schulnote im Fach X? Welche Frage möchtest du nicht gestellt bekommen? Kannst du dir Gründe vorstellen, warum jemand nicht gerne mit dir zusammenarbeiten möchte? Natürlich: Du kannst dich nicht auf jede Variante vorbereiten. Aber wenn du dich viel mit dir und deinen Skills befasst hast, wächst auch automatisch dein Wissen über dich selbst und damit deine Schlagfertigkeit. Und wenn es wirklich über Grenzen geht, darfst du das auch benennen. Auch das ist Souveränität.

Du darfst und du sollst: eigene Fragen stellen

Zu guter Letzt wird dir die Gelegenheit gegeben, Fragen zu stellen. Wer keine Fragen hat, hat kein Interesse: Soll natürlich auch zeigen, wie tief du in die Materie rund ums Unternehmen, deine Fähigkeiten und deine Zukunft eingestiegen bist. Weil sich dann logischerweise sinnvolle Fragen auftun. Habe ich einen festen Ansprechpartner im Unternehmen? Bekommen Azubis regelmäßig Feedback? Wo werde ich genau eingesetzt? Besteht die Chance zur Übernahme?

Ob deine eigenen Fragen oder die von Personalern: Natürlich waren das noch nicht alle von vielen möglichen. Geh einfach ins Netz, wenn du mehr Details zu Vorstellungsgesprächen in deiner Lieblingsbranche willst. Und: Dass du dich souverän präsentierst, das kannst du mit deiner Familie, mit Freunden oder Profis trainieren. Annette Gropp

Fragen, die du nicht beantworten musst

Stressfragen sind im Bewerbungsgespräch legitim. Aber es gibt auch Fragen, die nicht zulässig sind: Mit welcher politischen Partei sympathisierst du? Welchem Glauben gehörst du an? Wie ist deine finanzielle Situation? Bist du schwanger? Möchtest du schwanger werden? Wirst du oft krank? Diese Dinge sind faktisch Privatsache - und deshalb musste auf solche Fragen nicht antworten. Grundlage dafür ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). red