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Projekt „Globe“ in Coburg: Multifunktional und doch sehr spezifisch

Architekturbüro Eichhorn und Partner setzen imposanten Rundbau auf vier Ebenen um

Projekt „Globe“ in Coburg: Multifunktional und doch sehr spezifisch

Klare Formen und nüchterne Eleganz bestimmen die äußere Erscheinung des Globe Coburg. FOTOS: JOHANNES HÖLLEIN

10.10.2023

Vier Ebenen, verteilt auf 18 Meter Höhe und 36 Meter Durchmesser. Keine Frage: Das Globe Coburg ist ein imposanter Rundbau. Ein Bau, der, so der Wunsch der Stadt als Bauherr, möglichst vielfältig genutzt werden soll. Deshalb stand beim Entwurf des Architekturbüros Glodschei, von vorneherein die Multifunktionalität im Fokus“, berichtet Marcel Ebert, dessen Büro - Eichhorn und Partner - den Entwurf übernommen und umgesetzt hat.

Herausgekommen ist nach fünf Jahren intensiver Arbeit eine dergestalt einzigartige Konstruktion, in der Holz als omnipräsentes Sichtelement eine tragende Rolle übernimmt. Ein warmer Baustoff, der mit dem metallischen Look vieler anderer in Anthrazit gehaltener Stilelemente perfekt harmoniert. Um das zu erreichen, haben wir die Bemusterung - von der Fliese bis zum Parkett - bis ins Detail umgesetzt und einen schönen Materialmix gefunden. Dazu haben wir dem Thema Licht in der Feinplanung große Bedeutung beigemessen“, erzählt Ebert.

24 großflächige Fenster sorgen dafür, dass das viergeschossige Foyer hell, offen und einladend wirkt. Für das Treppenhaus wurde ein Lichtkonzept erdacht, das Besucher Stufe für Stufe weiter hinein zieht ins Globe, dessen namensgebendes Hauptgebäude allein 5144 Quadratmeter Bruttofläche bietet. Dabei erstreckt sich der Zuschauerraum mit Parkett, Tribüne und zwei Rängen über drei Geschosse. Herzstücke sind die Drehbühne mit flexibler Bühnentechnik und ein großes Stuhllager im massiv gebauten Kellergeschoss, das bewegliche Tribünenteile aufnehmen kann.

„Hier finden der Wunsch nach Multifunktionalität und die spezifischen Anforderungen an das Globe als Ersatzspielstätte zueinander“, sagt Ebert.

Der Zuschauerraum kann dank der flexiblen Technik mit verschiebbaren Tribünenteilen für verschiedenste Zwecke umgebaut werden. Unter anderem für die des Landestheaters. „Dafür haben wir alles untersucht. Zum Beispiel wurden die verwendeten Akustik-Lamellen im Labor geprüft, damit der Schall bestmöglich übertragen wird“, berichtet der Architekt. Weil aber Musik auf einem anderen Schall-Level stattfindet als Sprech-Theater, muss auch Platz für zusätzliche Akustik-Vorhänge sein, die den Schall verstärken.

Das alles haben das Team der Coburger Architekten und die ausführenden Firmen im Globe Coburg hinbekommen. Und doch hat die Kompatibilität verschiedener Bedürfnisse ihrer Grenzen: „Zum Beispiel wegen des aus Platzgründen fehlenden Bühnenturms wird das Globe nie ein richtiges' Theater sein“, sagt Marcel Ebert. Aber das ist ja auch nicht der Anspruch. johö