Mit seinen sieben Hügeln trägt das UNESCO-Welterbe Bamberg zu Recht den Beinamen „Fränkisches Rom“. Eine dieser Erhebungen, die so charakteristisch sind für die Stadt, ist der Michaelsberg. Hier dient ein neues Informationszentrum als Ausgangspunkt für einen Besuch der Klosteranlage St. Michael und einen Ausflug in die Weintradition inmitten der Bierstadt Bamberg.Über 1000 Jahre reicht die Geschichte des ehemaligen Benediktinerklosters St. Michael zurück: Gegründet wurde es 1015 auf Anregung Kaiser Heinrichs II. Allerdings fiel diese erste Kirche bereits ein Jahrhundert später einem Erdbeben zum Opfer. Bischof Otto der Heilige, dessen Grabmal sich auch in der Kirche befindet, ließ daraufhin ein romanisches Gotteshaus errichten. Bis ins 17. Jahrhundert hinein änderte sich das Aussehen der mittelalterlichen Klosterburg nur geringfügig, doch nach einem Brand wurde die Kirche im neugotischen Stil wieder aufgebaut und erhielt schließlich im Barock ihr heutiges Äußeres samtmächtiger Freitreppe. Noch mehr Schätze aber birgt ihr Inneres: Höhepunkt ist der „Himmelsgarten“, ein filigranes Deckengemälde, auf dem 578 Blumen und Heilkräuter dargestellt sind.
Hörbare Heiligenlegende
Allerdings ist dieser Anblick den Besuchern derzeit verwehrt, da die Klosterkirche saniert wird und deshalb geschlossen ist. Eintritt in den Himmelsgarten erhalten Bamberg-Entdecker aber dank des neuen Informationszentrums dennoch. Ein interaktives Modell bildet hier den gesamten Michaelsberg ab. Prägnante Sehenswürdigkeiten können angewählt werden und erscheinen auf einem Display. Eine weitere Medienstation macht die Legende des Heiligen Ottos sicht- und hörbar. Zudem wurde sein Grab, das auch eine bekannte Pilgerstätte darstellt, in Originalgröße nachgebildet.
Weinberg in der Bierstadt
Der Ausflug zum Informationszentrum lohnt sich auch aufgrund des Bamberger Stiftsladens, zu dem ein Café gehört. Schließlich ist in Bamberg der Genuss immer von Bedeutung. In erster Linie kennt man Bamberg als Bierstadt, doch am Michaelsberg spielt auch der Weinbau eine große Rolle. Seine Tradition reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Seit 2009 wachsen im Klostergarten am Südhang des Michaelsbergs wieder Silvaner-Reben, Anlass für die Pflanzung war die Bamberger Landesgartenschau 2012. Ein Winzer aus der Region bewirtschaftet den rund 1 Hektar großen Weinberg im Auftrag der Bürgerspitalstiftung Bamberg.
Der Silvaner ist im Stiftsladen erhältlich, ebenso wie eine große Auswahl an hochwertigen regionalen Produkten und Feinemaus den eigenen Gärten (Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag und an Feiertagen 11 bis 17 Uhr).
Genusstipp
Wer den Michaelsberg auf eigene Faust entdecken will, folgt dem „Panoramaweg“. Er führt vom Infozentrum im Klosterinnenhof zu einer Aussichtsplattform sowie durch die barocken Terrassengärten und vorbei am Weinbergwieder in die Innenstadt. Ein Genuss-Tipp ist der Gutschein „Bamberger Spezialitäten“, der ebenfalls zum Angebot des BAMBERG Tourismus & Kongress Service gehört. Er umfasst fünf Gutscheine für Bamberger Köstlichkeiten: vom legendären Leberkäs-Brödla und dem Seidla Rauchbier über Pralinen und ein süßes Hörnla bis eben auch zu einem Probierglas Bamberger Wein. Stadt Bamberg