Vorsicht und rücksichtsvolles Verhalten ist vielen Verkehrsteilnehmern sehr wichtig – und dennoch passieren häufig Unfälle. Meist sind es nur kleine Auffahrunfälle, zum Beispiel auf Parkplätzen oder in beengten Straßen, doch hinterlassen natürlich auch schon diese am Auto Schäden, die man als Besitzer gerne behoben haben möchte – oft nicht nur aus technischer, sondern auch aus optischer Sicht. In einer Werkstatt ist man in diesem Fall bestens beraten. Bei schweren Unfallverläufen führt ohnehin kein Weg daran vorbei.
Versicherung kommt für den Schaden auf
Bei einem selbst verschuldeten Unfall greift die verpflichtende Kfz-Haftpflichtversicherung des Fahrzeughalters. Sie übernimmt nicht nur den Schaden am beteiligten anderen Pkw, sondern auch an Leitplanken, Gebäuden oder Verkehrsschildern sowie Personenschäden. Schäden am Fahrzeug des Verursachers übernimmt die Versicherung nur dann komplett, wenn ein Vollkasko-Schutz besteht.
Trägt man an einem Unfall also keine Schuld, hat man als Geschädigter grundsätzlich Anspruch darauf, dass die gegnerische Versicherung für den entstandenen Schaden am Fahrzeug aufkommt. Die anfallenden Reparaturkosten für das Fahrzeug werden in einem Kfz-Gutachten festgelegt. Dieses wird von einem Sachverständigen angefertigt, den der Geschädigte selbst bestimmen kann. Grundsätzlich steht dem Geschädigten dann die Entscheidung frei, wie die Behebung des Schadensstattfinden soll. Zum einen kann das beschädigte Auto in einer Werkstatt repariert werden. Zum anderen könnte er sich den Unfallschaden auszahlen lassen und das Fahrzeug selbst reparieren. Hierbei bekommt der Geschädigte jedoch nicht den gleichen Wert vom Versicherer ausgezahlt, der bei einer Reparatur in einer Werkstatt erstattet würde. Vielmehr wird der Mehrwertsteueranteil, der in der Reparaturkostenabrechnung aufgeführt wird, gestrichen.
Für Laien sind Schäden oft nicht ersichtlich
Wer sich darauf verlassen möchte, dass sein Fahrzeug fachgerecht repariert wird, fährt mit der Werkstatt-Variante besser. So sind zum Beispiel verzogene Achsen für den Laien nicht immer gleich zu erkennen. Insbesondere nach Auffahrunfällen ist daher eine professionelle Achsvermessung sinnvoll, um eine optimale Lenkung zu garantieren und den Reifenverschleiß niedrig zu halten.
In der Werkstatt wird der Autobesitzer über das Schadensbild, die nötigen Reparaturschritte für die Unfallinstandsetzung und das weitere Vorgehen in Kenntnis gesetzt. Viele Werkstätten bieten ihren Kunden als Serviceleistung sogar an, die Abrechnung des Unfallschadens mit der Versicherung zu übernehmen.
Ab zum Fachbetrieb des Vertrauens
Ob massive Unfallschäden oder kleine Macken – die Karosserieinstandsetzung ist in jedem Fall Vertrauenssache. Aus diesem Grund unterliegen alle Fachbetriebe für die Karosserie- und Unfallinstandsetzung dem „Gesetz zur Ordnung des Handwerks“.
Ein typischer Karosserie-Fachbetrieb ist ein Allroundtalent und gleichzeitig ein Hightech-Profi. Er kennt sich mit allen gängigen Automarken aus und ist ein freier, markenunabhängiger Betrieb mit Schwerpunkt Karosserieinstandsetzung. Er kann aber auch ein markenabhängiges Autohaus sein – mit eigener Karosserie- oder Lackierabteilung.
Viele Karosserie-Fachbetriebe haben sich auf die Instandsetzung von Fahrzeugen und die Reparatur nach Unfällen spezialisiert. Die Spezialisten schweißen, beulen aus, vermessen, erkennen und beurteilen Schäden am Fahrzeug. Die Ausbesserung kleinerer Kratzer bis zum Aufbringen einer komplett neuen Farbe wird auch vom Spezialisten im freien Fachbetrieb ausgeführt. Zur fachmännischen Unfallreparatur setzt der Betrieb spezielle Betriebsausstattungen und -einrichtungen wie zum Beispiel Richt- und Messsysteme, Diagnose- und Fehlerauslesegeräte sowie branchenspezifische Software ein.
Vor allem bei größeren Lackierungsarbeiten und dem Austausch von Karosserie oder Motorteilen kann es einige Tage dauern, bis sich der Fahrzeugbesitzer wieder hinters Steuer setzen kann. Viele Werkstätten bieten ihren Kunden in solchen Fällen einen Ersatzwagen an, für den man als Geschädigter die gegnerische Versicherung belangen kann. Nina Grötsch
Statistik
Rund 2,25 Millionen Unfälle im Straßenverkehr wurden im Jahr 2020 in Deutschland registriert – im Vergleich zu den Vorjahren eine niedrigere Zahl, der die Corona-Pandemie zugrunde liegt. Diese führte zu weniger Mobilität und dadurch zu weniger Unfällen. Eigentlich steigt die Zahl. Vor allem Unfälle mit Sachschaden nahmen in den vergangenen Jahren zu, die Zahl der Unfälle mit Personenschaden stagniert hingegen nahezu. Die durch die Unfälle entstandenen Kosten beliefen sich für das Jahr 2019 auf ca. 33,9 Milliarden Euro. (statista.de)