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ALLERGIEN bei Kindern

Was Eltern beachten sollten und wie sie helfen können

ALLERGIEN bei Kindern

Eine laufende Nase kann beispielsweise ein Anzeichen für eine allergische Reaktion sein. Foto: Adobe Stock

25.05.2023

Ob Neurodermitis, Heuschnupfen oder allergisches Asthma: Allergien sind weit verbreitet und immer mehr Menschen leiden darunter. Auch viele Kinder zeigen allergische Reaktionen. So können Eltern Allergien vorbeugen, erkennen und behandeln.

Ursache: Ein Fehler im Immunsystem

Bei einer Allergie bekämpft der Körper bestimmte Substanzen so, als wären sie ein Fremdkörper. Das können Lebensmittel sein, Hausstaub, Pollen, Medikamente oder Kontaktallergene, zum Beispiel in einer Creme. Die Ursache hierfür ist bis heute noch nicht vollständig erforscht. Sicher ist aber, dass das Entstehen von Allergien vererbbar sein kann. Reagiert ein Elternteil oder beide Elternteile allergisch auf etwas, besteht ein 20bis 40-, bzw. 60bis 80-prozentiges Risiko, dass das Kind ebenfalls eine Allergie entwickelt.

Das Allergierisiko senken

Ein Pricktest zeigt durch Anschwellen oder einer Rötung, dass der Körper allergisch auf einen bestimmten Fremdstoff reagiert. Foto: Adobe Stock
Ein Pricktest zeigt durch Anschwellen oder einer Rötung, dass der Körper allergisch auf einen bestimmten Fremdstoff reagiert. Foto: Adobe Stock

Hat das Baby ein erhöhtes Allergierisiko, ist es für Mütter besonders empfohlen, in den ersten vier bis sechs Lebensmonaten ausschließlich zu stillen und mit der Beikost nicht vor dem fünften Monat zu beginnen. Stillt die Mutter nicht und es treten in der Familie vermehrt Allergien auf, wird empfohlen, mit dem Kinderarzt über den Einsatz hydrolysierter Säuglingsnahrung zu sprechen. Die darin enthaltenen Milchproteine senken das Risiko für allergische Erkrankungen. Ab Einführung der Beikost gilt es, den Sprössling ausgewogen zu ernähren und langsam und behutsam daran zu gewöhnen. Dies fördert nicht nur die allgemeine Gesundheit, sondern hilft auch, das Kind vor Allergien zu schützen. Zudem sollte der Nachwuchs keinem Tabakrauch oder Schadstoffen in der Wohnung ausgesetzt sein. Bei vermehrten Allergien in der Familie ist von der Anschaffung einer Katze abzuraten - mit der Hygiene hingegen nicht übertreiben.

Allergische Symptome

Je nachdem, um welche Allergie es sich handelt, können die Symptome sehr unterschiedlich sein. Ekzeme oder eine Kontaktallergie zeigen sich beispielsweise durch juckenden Ausschlag oder schuppige, gerötete Stellen auf der Haut. Allergien, besonders auf Nahrungsmittel, können Schübe einer Neurodermitis, tränende Augen, geschwollene Lider oder eine Bindehautentzündung hervorrufen. Geschwollene Augen können aber auch auf eine Pollenallergie hinweisen, meist in Verbindung mit häufigem Niesen und einer laufenden Nase. Atembeschwerden deuten eher auf allergisches Asthma hin. Schwellungen, Juckreiz oder Brennen im Mund oder Rachen, aber auch Verdauungsbeschwerden, Durchfall, Blähungen sind typisch für Nahrungsmittelallergien.

Diagnosemöglichkeiten

Entwickelt ein Kind typische Allergiesymptome, ist es ratsam, einen Allergologen aufzusuchen. Beim sogenannten Pricktest werden winzige Mengen verschiedener Fremdstoffe also Allergene - auf den Arm aufgetragen und geprüft, wie die Haut darauf reagiert. Ein Bluttest auf spezielle Antikörper, die das Immunsystem bei einer Allergie produziert, unterstützt bei der Diagnose. Gut zu wissen: Absolut zuverlässig sind solche Allergietests nicht. Sie können auch eine Sensibilisierung, also eine Allergiebereitschaft, auf ein bestimmtes Allergen anzeigen, ohne dass schon eine Erkrankung vorliegt.

Allergien behandeln

Die erste Maßnahme bei einer Allergie sollte sein, das Allergen so gut es geht zu meiden. Ist das nicht möglich, kommen Medikamente (Antihistaminika) zum Einsatz. Sie hemmen die Wirkung des Botenstoffs Histamin, der unter anderem für allergischen Schnupfen verantwortlich ist. Bei allergischen Hautreaktionen, starkem Heuschnupfen oder asthmatischen Beschwerden werden auch Cortisonpräparate verschreiben, die eine antientzündliche Wirkung haben. Abhängig von den Beschwerden stehen noch weitere Wirkstoffe zur Auswahl. Etwa ab einem Alter von fünf Jahren ist außerdem eine Hyposensibilisierung möglich. Das Kind bekommt dabei über einen längeren Zeitraum geringe, stetig ansteigende Dosen des Fremdstoffs verabreicht, um den Körper an das Allergen zu gewöhnen, bis er bestenfalls gar nicht mehr reagiert. DKV/Tamara Keller

NOTFALLKIT BEI SCHWEREN ALLERGIEN

Bei schweren Allergien, etwa auf Nüsse oder Bienengift, kann es zur Anaphylaxie, einer lebensbedrohlichen allergischen Reaktion, kommen. Solche Patientinnen und Patienten sollten stets ein Notfallset mit sich führen, in welchem eine Fertigspritze mit Adrenalin, ein orales Antihistaminikum, ein Glukokortikoid, bei Asthma ein Mittel zum Erweitern der Bronchien sowie Adrenalin als Spray enthalten sein sollte. Darin enthalten sein sollte außerdem Anaphylaxiebzw. Notfall-Pass, in welchem Hinweisen zu notwendigen Sofortmaßnahmen für behandelnde Ärzte stehen.