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Allergien mit HYPOSENSIBILISIERUNG bekämpfen

Die Immuntherapie als Waffe gegen Allergien

Allergien mit HYPOSENSIBILISIERUNG bekämpfen

Allergien können von den Eltern an ihre Kinder weitergegeben werden. Ist ein oder sind beide Elternteile betroffen, sollten besondere Maßnahmen beachtet werden. Foto: Adobe Stock

25.05.2023

Die Zahl der Personen, die mit Allergien zu kämpfen haben, wird von Jahr zu Jahr mehr. Auch immer mehr Kinder und Babys sind davon betroffen.

Die Hyposensibilisierung oder allergen-spezifische Immuntherapie (SIT/AIT) gilt als einzig effektive Behandlung von Allergien. Durch die regelmäßige Gabe von kleinen Dosen des allergieauslösenden Stoffes wird der Körper bzw. das Abwehrsystem über einen längeren Zeitraum an den Stoff gewöhnt, sodass keine Abwehrreaktion mehr erfolgt. Die Gabe erfolgt oral in Form von Tabletten und Tropfen über die Mundschleimhaut oder wird direkt unter die Haut in den Muskel gespritzt. Bei ersterem können Mittel selbstständig zuhause eingenommen werden, beim Einsatz von Spritzen jedoch, sind regelmäßige Arztbesuche in Abständen von mehreren Wochen erforderlich.

Diese Variante wird subkutan spezifische Immuntherapie genannt und teilt sich in zwei Phasen auf. In der Einleitungsphase wird die Dosis, die in den Oberarm injiziert wird, stufenweise erhöht, damit der Körper lernt, mit dem Allergen umzugehen. Diese Phase dauert meistens drei Tage bis zwei Wochen, bis die Maximaldosis erreicht ist. Danach erfolgt die Injektion im Abstand von vier bis acht Wochen.

Im Prinzip ist es eine Art von Impfung. Die Behandlung dauert mehrere Jahre (mindestens drei und je nach Allergie auch länger) und sollte nicht unterbrochen werden. Sie kann bei Kindern bereits ab einem Alter von fünf Jahren begonnen werden. Bei dieser Behandlungsform wird der Ursache, also der Überreaktion, entgegengewirkt, wodurch sich die Beschwerden der Betroffenen lindern und gleichzeitig die Lebensqualität wieder verbessert wird. Die Symptome werden in den meisten Fällen bereits im ersten Jahr nach Therapiebeginn geringer und in den darauffolgenden Jahren wird weiterhin deutliche Besserung versprochen.

Mit der Therapie vorbeugen

Foto: Adobe Stock
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Heuschnupfen, eine Allergie, an welcher die meisten Menschen leiden, kann durch eine Immuntherapie nicht nur eingedämmt, einem Voranschreiten kann zusätzlich vorgebeugt werden. Ein allergischer Schnupfen führt nicht selten zu allergischem Asthma, was so blockiert werden kann. Darüber hinaus wird die Entwicklung neuer Allergien verhindert.

Wann ist eine Hyposensibilisierung geeignet?

Gut geeignet für eine Hyposensibilisierung sind beiIspielsweise Innsektengiftallergien, Heuschnupfen oder Hausstaub und Milben. Besonders ratsam ist die Therapie bei Allergien, die unter anderem lebensbedrohlich sein können, wie beispielsweise eine Allergie gegen Honigbienen oder Wespen. Oder der Grad der Allergie so stark ist, dass das Leben dadurch eingeschränkt ist, wie beispielsweise bei Pollenallergikerinnen und -allergikern, wenn ein kurzer Gang vor die Haustür mittlerweile schon im späten Winter zur Tortur werden kann. Sie kann wiederum auch eine Wahl sein, wenn beispielsweise eine Tierhaarallergie auftritt und man sich von seinem geliebten fellüberzogenen Haustier nicht trennen möchte. Für Lebensmittelallergien, wie beispielsweise gegen Sellerie, Nüsse oder Gluten ist die Behandlung jedoch nicht geeignet.

Gibt's es sonst noch was zu beachten?

Da bei der Hyposensibilisierung geringe Mengen eines Stoffs verabreicht werden, der dem Körper nicht gefällt, kann es auch bei der Behandlung, und besonders beim Beginn, zu Nebenwirkungen, von allergietypischen in Form Symptomen kommen. Dies sind beispielsweise Schwellung und Rötung an der Einstichstelle (teilweise auch über Tage hinweg), Niesen und Schnupfen, Juckreiz, Kribbeln und Schwellungen am Mund und Zunge, Kopfschmerzen, sowie Hautausschlag. Bei einem hohen Grad der Allergie können auch Atemnot, Kreislauf- und Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu allergischen Schockreaktionen auftreten. Doch Angst muss von davor nicht haben, da man bei der Behandlung mit Spritze generell eine Aufenthaltszeit von 30 bis 60 Minuten in der Praxis einhalten sollte - im Falle eines Notfalls sind die Profis also direkt vor Ort.

Am Tag der Injektion heißt es auf körperlich anstrengende Arbeiten und Anstrengung generell zu verzichteten. Ebenso sollten Saunagänge auf einen anderen Tag verschoben und auf Alkohol verzichtet werden, da dies die Beschwerden verstärken kann. Darüber hinaus kann es zu Müdigkeit kommen, am besten an diesem Tag einfach mal ausruhen und sich nichts weiter vorzunehmen - der Körper kämpft mit dem Allergen schon zu genüge. Tamara Keller

WER ZAHLT DIE THERAPIE?

Die Immuntherapie wird in der Regel von den Krankenkassen übernommen. Lediglich die normalen Rezeptgebühren müssen aus eigener Tasche bezahlt werden. Dies ist auch gut so, denn die Ampullen, in denen sich die Allergieauslösenden Stoffe befinden sind sehr teuer. Eine Packung Bienengift kostet beispielsweise etwa 700 Euro. Die Hyposensibilisierung als Behandlungsmethode können grundsätzlich Dermatologen, HNO-Ärzte, Lungenfachärzte, aber auch Kinder- und Hausärzte verordnen.


ALLERGIE-WAS IST DAS ÜBERHAUPT

Ebenfalls gut zu wissen ist auch, dass das Wort „Allergie" ,,Fremdreaktion" bedeutet, was auch gut beschreibt, was bei einer Allergie in einem Körper vorgeht. Eine Allergie ist nämlich nur" eine übersteigerte Abwehrreaktion des Immunsystems auf einen bestimmten Stoff aus der Umwelt, der normalerweise harmlos ist und nur bei bestimmten Personen auftritt. Diese Stoffe werden auch Allergene genannt - jeder Mensch verträgt diese Stoffe unterschiedlich, sie werden jedoch weitervererbt.