Mit über 3,6 Millionen Operationen pro Jahr gehören Knie- und Hüft-Endoprothetik zu den häufigsten Eingriffen in Deutschland. Eine gute orthopädische Reha ist genauso wichtig, wie die OP an sich. Dr. Stefan Schaefer, Chefarzt der Orthopädie und Syamek Amelizadeh, Leitender Arzt Orthopädie der Rehaklinik Hescuro Bad Kissingen geben Tipps, wie Patienten schnell wieder auf die Beine kommen.Was ist an einer orthopädischen Rehabilitationsmaßnahme so wichtig?Dr. Schaefer: Die meisten endoprothetischen Eingriffe werden mittlerweile minimal- invasiv durchgeführt. Daher ist die Wundheilung nach spätestens 14 Tagen abgeschlossen. Danach beginnt der Teil der Genesung, auf den Patienten maßgeblich Einfluss haben, die Rehabilitation. Sie lernen dabei, sich mit ihrer Knie- oder Hüft-Endoprothese so zu bewegen, dass sie nach der Heilung schier vergessen, ein künstliches Gelenk zu haben.Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Reha?Amelizadeh: Etwa vier bis acht Tage nach der Implantation der Knieprothese, bei der Hüfte teils noch früher, wechseln Patienten vom Krankenhaus in eine orthopädische Reha-Klinik über.
Welche Behandlungen sind bei Endoprothetik besonders zu empfehlen?
Amelizadeh: Wir in der Hescuro Bad Kissingen denken die idealen Behandlungen immer vom Patienten her und stellen sie ganzheitlich in den Mittelpunkt. Dabei greifen wir auf alle gängigen Techniken der Krankengymnastik zurück, vor allem auch auf neurophysiologischer Grundlage.
Was ist darunter zu verstehen?
Amelizadeh: PNF ist ein spezielles Behandlungskonzept für Menschen, deren natürliche Bewegungsabläufe beeinträchtigt sind. Es richtet sich an alle Patienten mit Bewegungsstörungen, wie nach chirurgischen Eingriffen und bei orthopädischen Krankheitsbildern. Zusätzlich kommen manualtherapeutische sowie sportmedizinische Aspekte zur Geltung. Im balneologisch-physikalischen Bereich werden alle klassischen Therapien, Thermotherapien sowie Massagetechniken angewendet.
Und nach der Reha – haben Sie noch Tipps für zuhause?
Dr. Schaefer: Unsere Therapeuten beraten die Patienten zu möglichen Hilfsmitteln, die ihnen den Alltag erleichtern können. Dazu zählen beispielsweise Strumpfanzieher, Toilettenerhöhungen oder auch Greifzangen.
Am besten schläft man nach einer Hüft-OP drei Monate lang auf dem Rücken – mindestens jedoch 14 Tage. Wer in Seitenlage schläft, sollte das operierte Bein oben lagern und ein Seitenschläferkissen verwenden oder die Decke zwischen die Knie stecken. Das hilft ungemein.
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Hescuro – Klinik Regina Bad Kissingen
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