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Aber bitte sicher

Sicherheitsglas sorgt für besseren Einbruchschutz und ist in sicherheitsrelevanten Bereichen die beste Wahl

Aber bitte sicher

Foto: S_E- stock.adobe.com

30.05.2022

Einbrecher suchen sich gerne die schwächste Stelle am Haus aus. Da viele Hausbesitzer inzwischen Beschläge und Rahmen nachrüsten und sicherer machen, wird oft die Fensterscheibe eingeschlagen. Helfen kann hier Sicherheitsglas – es bricht zwar irgendwann auch, aber es erschwert dem Einbrecher die Arbeit erheblich. Auswählen können Hausbesitzer zwischen durchwurfhemmender und durchbruchhemmender Verglasung. Beide Arten findet man im Handel als Verbundsicherheitsglas (VSG). Das VSG setzt sich aus zwei Scheiben und einer Spezialfolie dazwischen zusammen. Wird diese Scheibe zerstört, haften die Splitter auf der Folie – die Glasscheibe bleibt also als Ganzes bestehen. Wählen lässt sich dieses Glas noch mit Sicherheitsstufen: Produkte mit P1A bis P5A hemmen die Kraft von Gegenständen, die gegen das Glas geworfen werden. P6B bis P8B halten auch schweren Einbruchswerkzeugen stand. Der Bundesverband Flachglas (BF) in Troisdorf rät zu Gläsern ab P5A für Privathäuser und Wohnungen.

Sicherheitsglas auch zu Hause sinnvoll

Weil moderne XXL-Fenster und große Terrassentüren für mehr Tageslicht und Wohlbefinden sorgen, setzen Bauherren immer häufiger auf groß formatige Glasprodukte. Dass Sicherheitsglas in diesen Bereichen der Königsweg ist, da es ein Maximum an Sicherheit über die vagen gesetzlichen Vorgaben hinaus garantiert, wissen aber nur die Wenigsten. Der Bundesverband Flachglas erklärt, worauf es ankommt.

Wer eine Immobilie besitzt, hat nicht nur Rechte – sondern auch Pflichten. Laut der sogenannten Verkehrssicherungspflicht müssen Eigentümer sicherzustellen, dass niemand Schaden nimmt, der am Haus vorbeiläuft oder es als Mieter oder Besucher nutzt. Dazu gehören beispielsweise die Sicherung des Dachs, das Befreien der Gehwege von Schnee oder die Beleuchtung und Sicherung von Treppen. „Bei einem Unfall hat der Hauseigentümer nachzuweisen, dass er seiner Verkehrssicherungspflicht nachgekommen ist“, erklärt BF-Hauptgeschäftsführer Jochen Grönegräs.

Während der Einsatz von Glas in öffentlichen und gewerblichen Gebäuden in Deutschland klar geregelt ist, gibt es für die Kriterien zur Verkehrssicherheit im Privatbereich nur sehr allgemeine Formulierungen. „Da auch hier immer häufiger großflächige, bodengebundene Verglasungen zum Einsatz kommen, empfehlen wir Bauherren, unbedingt auf Nummer sicher zu gehen“, betont Grönegräs. „Gerade bei frei zugänglichen Terrassentüren oder raumhohen Schiebetüren aus Glas sollte man das Unfallrisiko so klein wie möglich halten und Sicherheitsglas verwenden. Damit ist der eigene Privatbereich auf jeden Fall ausreichend verkehrssicher.“

ESG und VSG im Detail

Die beiden wichtigsten Ausführungen von Sicherheitsglas sind Einscheibensicherheitsglas (ESG) und Verbundsicherheitsglas (VSG). Das Einscheibensicherheitsglas wird der passiven Sicherheit zugeordnet, da es bei einem Bruch in würfelförmige Bruchstücke, ohne scharfe Kanten, zerfällt. So wird das Verletzungsrisiko erheblich gesenkt. Dank dieser Eigenschaften kommt das ESG vor allem bei großen Fensterelementen und Glastüren zum Einsatz. Einscheibensicherheitsglas wird einem speziellen Fertigungsprozess unterzogen: Bei der Herstellung wird das Glas durch extrem starkes Erhitzen auf über 600 Grad mit sofort folgender Abkühlung thermisch vorgespannt. Dadurch entsteht im Glas ein Spannungszustand, bei dem der äußere Bereich unter einer Druckspannung steht und der innere Kern unter einer Zugspannung. Diese Spannungsunterschiede machen das ESG temperaturbeständiger sowie bruch- und schlagsicherer – und lassen das Glas bei einem Glasbruch in würfelförmige Bruchstücke splittern.

Für noch mehr Einbruchsicherheit und Stabilität eignet sich Verbundsicherheitsglas (VSG). Dieses besteht aus mindestens zwei Glasscheiben, die mit einer elastischen und reißfesten Folie – meist Polyvinylbutyral – verbunden sind. Bei einem Bruch der Glasscheibe bleiben die Splitter an der Folie hängen, sodass nach einer Zerstörung des Verbundsicherheitsglases der Verbund weitestgehend bestehen bleibt. Bei einem Einbruchsversuch kann der Einbrecher also nicht durch die Scheibe greifen, um das Fenster von innen zu entriegeln. Das Verbundsicherheitsglas bietet so aktiven Schutz für jedes Eigenheim. BF/FS/red

Typenbezeichnungen von VSG

Durch die Kennzeichnung am Glas ist der jeweilige Aufbau des VSG ersichtlich. Die erste Zahl gibt die Stärke der ersten Scheibe an (Einheit mm). Die zweite Zahl gibt die Stärke der zweiten Scheibe an. Die dritte Zahl gibt die Dicke der Folie in Zoll in 0,015 Zoll-Schritten an. Beispielsweise bedeutet die Kennzeichnung VSG 33.1, dass es sich um ein Verbundsicherheitsglas mit zwei 3 mm dicken Glasscheiben und einer 0,38 mm (0,015 Zoll) dicken Folie handelt. red