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Aus AH mach Neu

Die Komplettsanierung des Bades

Aus AH mach Neu

Foto: pbombaert - stock.adobe.com

30.05.2022

Kleines Make-up oder komplettes Make-Over? Ob ein Bad nur renoviert oder komplett saniert werden soll, ist keine Wortklauberei, sondern ein großer Unterschied. Während beim Renovieren einzelne Elemente gewechselt, verändert oder ergänzt werden, geht es bei der Sanierung ans Eingemachte. Wenn die Nasszelle tatsächlich bis zum Rohzustand entkernt und quer durch die Gewerke umgestaltet werden soll, wird es grundsätzlich teuer und aufwendig.

Wofür sanieren?

Ein Uralt-Bad braucht alles neu? Krankheitsbedingt barrierefreie Architektur und andere Ausstattung? Ausgezogene Kinder hinterlassen viel Platz und offerieren Vergrößerung auf eine Wellnessoase? Gründe für einen radikalen Neustart gibt’s viele und diese fordern zunächst gründliche Bestandsaufnahme und kritischen Check: Was ist da? Was ist kaputt? Was wird anders? Grundriss beibehalten oder neu zeichnen, alte Wasser- und Heizungsleitungen nutzen oder ersetzen, Steckdosen, Lichtschalter und Leuchten behalten oder versetzen, Heizung erhalten oder anders warm machen?

Was selbst machen?

Am besten nur den Bedarf analysieren und Wunschzettel schreiben: Wird das Bad coole Nasszelle oder atmosphärischer Lebensraum? Gibt‘s den Freisteh-Badewannen-Traum oder bodenebene Regenduschen-Fantasie? Werden Fliesen, Beton oder sogar Holz der schönste Rahmen? Am Anfang ist es wichtig, Must-haves herauszufiltern und Inspirationen zu finden. Rat von Experten ab diesem Punkt mindestens: Aufhören mit Selbermachen. Und Handwerker für jeweils anstehende Arbeiten engagieren. Besser: Noch in der Planungsphase Komplettanbieter für alles suchen – um Überforderung hinsichtlich Möglichkeiten und Ablauf zu vermeiden und beste Qualität, logische Koordination und adäquate Kosten zu garantieren.

Partner suchen

Bei einer Komplettsanierung ist komplett delegieren dringend geboten. Innenarchitekten, Badplaner oder ganzheitlich arbeitende Sanitärhandwerksbetriebe sind Garanten für kreative, effiziente und geordnete Abläufe. Gute Planer haben Überblick, aktuelle und breitgefächerte Produktkenntnis und wissen, wo was geht und wer was kann. Zum Angebot gehören kostenlose Vor-Ort-Informationstermine, Fokussieren auf individuelle Vorstellungen, Koordination von bewährten Handwerkern – und Gewährleistung, falls doch irgendwas schiefläuft. Experten raten, bei der Auftragsvergabe einen Zeitrahmen für die Arbeiten festzuschreiben: Damit der Stress und die Unbenutzbarkeit des neuralgischen Raumes planbar ins restliche Leben zu integrieren sind.

Schritt für Schritt machen lassen

Was ansteht, ist schließlich ein Marathon. Im ersten Schritt muss alles raus: alte Sanitärgegenstände wie Badewannen und Co., Rohrleitungen oder auch Fliesen. Bei einer Vergrößerung steht eventuell ein Wanddurchbruch an oder auch neue Schlitze und Aussparungen in brauchbaren Mauern oder Böden. Im zweiten Arbeitsschritt verlegen Sanitärinstallateure Rohrleitungen für Heizungen, Lüftung und Wasser. Auch wenn eine Vorwandinstallation geplant ist, bringen Handwerker geeignete Montageelemente an. Daneben werden Duschabläufe wie Rinnen oder sogenannte Punktabläufe montiert und abgedichtet. Oder Wannenträger oder Wannenfüße auf die Rohdecke gesetzt. Im dritten Schritt dreht sich alles um die elektrischen Leitungen, im vierten um Trocken- und Nassbau wie Wände verputzen, Vorwandelemente verkleiden oder eventuell Leichtbauwände einsetzen – wobei diese beiden Maßnahmen laut Experten wohl tauschbar sind. Als Nummer fünf gilt das Verlegen von Heizung und bei Fußbodenheizung auch Estrich-Ergänzung. Danach werden im sechsten Schritt Bade- oder Duschwannen DIN-mäßig per Verbundsabdichtung eingearbeitet und im siebten Arbeitsschritt Fliesen verlegt, im achten Step Wände und Decke gestrichen und in Stufe neun Sanitärgegenstände, Armaturen, eventuelle Durschabtrennungen, Leuchten, Schalter und individuelle Möbel verbaut.

Dauer und Kosten ermitteln

Grundsätzlich ist jede Baustelle anders. Perfekte Abstimmung ist alles und natürlich geht es mit einem Komplettanbieter in der Regel am schnellsten. Trotzdem verschiebt sich auch hier bei Ausfall eines Gewerkes gern mal alles. Fragt man Anbieter nach exakter Dauer einer kompletten Sanierung, fällt meistens die Zauberzahl zwölf. Hier werden Arbeitstage gerechnet, an denen Handwerker zugange sind und bis das Bad tatsächlich in Gänze wieder nutzbar ist. Aber Achtung: Wartezeit fürs Trocknen von eventuellem Estrich ist da beispielsweise nicht eingerechnet. Ähnlich schwierig kalkulierbar sind die Kosten – je nach Anspruch können die Preise stark variieren. Bei einem 7-Quadratmeter-Bad sprechen Fachleute zum Beispiel von einer Spannweite zwischen 7.000 und 25.000 Euro, wobei nach oben keinerlei Grenzen gesetzt sind. Auch hier gilt: Profis fragen, Kostenvoranschläge vergleichen, Auftrag vergeben! Annette Gropp

Finanz-Check

Gerade bei neuen Fenstern, bei Heizungserneuerung oder altersgerechter Umgestaltung: unbedingt Fördermöglichkeiten erkunden. Infos zu aktuellen Förderprogrammen bieten beispielsweise die Website der KfW-Förderbank www.kfw.de oder die Fördermitteldatenbank www.foerderdata.de.