Weniger ist mehr – so lautet das Einrichtungs-Motto für 2022. Klare Linien, zurückhaltende Farben und schlichte Formen bringen Ordnung und Ruhe in unseren hektischen Alltag. Sicher ein Trend, der sich aus der Corona-Pandemie heraus entwickelt hat: Wir haben gelernt, welche Dinge für uns wirklich wichtig sind und rücken diese in den Mittelpunkt. Skandinavische und japanische Einflüsse spiegeln sich hier wider. Natürliche Holzmöbel aus Birke, Fichte oder Kiefer, Polstermöbel in schlichten Designs und Accessoires aus Korbgeflecht, Rattan und Holz stehen im Mittelpunkt. Beim sogenannten „Warm Nordic“-Style gesellen sich zu den Basisfarben Weiß, Beige, Grau und Schwarz noch dezente Grün-, Blau-, Orange-, Rosé- und Rottöne.
Kurven und Rundungen
Organische Formen bringen 2022 Schwung in unseren Einrichtungsstil. Der Mid-Century-Look kommt mit abgerundeten Polstermöbeln in gedeckten, aber auch in tiefgesättigten Farbtönen zurück. Erd- und Rottöne, dezente Braun-, Blau- und Schwarztöne erinnern an große Metropolen der 1950er Jahre. In Sandfarben wirken die runden Sessel, Sofas und Stühle im Wohn- und Essbereich weniger dekadent – dafür gemütlich und gleichzeitig elegant. Häufig werden hier Boucléstoffe oder Samt genutzt, um ein weiches, kuscheliges Ambiente zu schaffen. Runde Möbel benötigen allerdings genügend Platz, um gut zur Geltung zu kommen – denn sie sind definitiv ein Hingucker im Raum.
Stiller Luxus
Unter „Quiet Luxury“ versteht sich ein minimalistischer, zurückhalten - der Einrichtungsstil, der aber durch besondere Akzente hervorsticht. Zu dezenten Farben gesellen sich Materialien wie Holz, Marmor, Granit und Leder oder glänzende Details in Gold, Bronze und Silber, die der Einrichtung einen Hauch von Luxus verleihen. Das können Stuhl- oder Tischbeine in Metallic-Tönen sein, Tischplatten aus Marmor oder Teakholz und Sessel mit hochwertigen Lederdetails.
Es bleibt smart
Nicht nur die Optik spielt beim Möbeldesign eine wichtige Rolle, sondern auch die Funktionalität. Smarte Möbel sind und bleiben nach wie vor gefragt. Elektrisch ausfahrbare Sessel und Sofas, intelligente Couch- und Beistelltische mit Bluetooth-Lautsprechern, selbstreinigende Kleiderschränke und Betten mit Elektromotor, die sich per Sprachassistent steuern lassen, sind keine Seltenheit mehr. Smarte Technologien ermöglichen mehr Anpassungsfähigkeit und Komfort in den eigenen vier Wänden.
Handwerk und Individualität
Industriell gefertigte Einheitsmöbel, die in jeder zweiten Wohnung stehen, sind bei einigen Menschen schon lange nicht mehr gefragt. 2022 setzen viele auf wunschangefertigte Tische, Stühle und Kommoden aus kleinen Tischlereien oder auf schöne Einzelstücke, die im Raum besonders in Szene gesetzt werden. Auch alte aufgearbeitete Möbelstücke oder Erbstücke der Großeltern finden ihren Weg immer häufiger in unsere Wohnungen.
Dabei wird das liebevoll und aufwendig Handgefertigte gewürdigt, das nicht immer perfekt sein muss – der Trend geht hin zur Unvollkommenheit und Authentizität. Schön ist, was uns persönlich gefällt, was unsere Kreativität und Leidenschaft entfacht und was nicht der breiten Masse entspricht. Sina Kemnitz
