Mit einer Photovoltaikanlage wird aus Sonnenenergie Strom gewonnen. Als umweltfreundliche und nachhaltige Alternative zu Gasheizung und Co. kann jede Privatperson ihren eigenen Strom erzeugen und so ein Stück weit mehr autark werden. Strom, der zu viel produziert und nicht selbst benötigt wird, kann in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Für diese Einspeisung erhalten Betreiber eine Vergütung. Um die Energiewende und den Ausbau von Photovoltaikanlagen weiter voranzutreiben, gibt es verschiedene Förderprogramme, beispielsweise von staatlicher Seite, Kommunen oder Städten.
Wie aus Sonnenstrahlen Strom wird
Eine Photovoltaikanlage besteht aus mehreren Solarzellen. In einer Solarzelle wird mit dem sogenannten photoelektrischen Effekt Strom erzeugt. Die Leistung einer einzelnen Solarzelle ist jedoch sehr gering, weshalb Photovoltaikanlagen aus mehreren Modulen aufgebaut sind, in denen die Solarzellen gebündelt sind. Die Anlagen produzieren Gleichstrom. Um diesen selbst nutzen zu können, ist ein Wechselrichter nötig, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Die Leistung einer Photovoltaikanlage wird in Kilowatt peak (kWp) angegeben.
Varianten von Photovoltaikanlagen
Die Anlagen können auf Schräg- oder Flachdächern montiert werden. Auch eine Integration in das Dach selbst ist möglich. Aber nicht nur das Hausdach kann dazu dienen, auch Carport, Gartenhaus, Balkon und Co. können mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Auch auf Freiflächen können mit entsprechender Bodenverankerung Module aufgebaut werden, wie man sie von großen Solarparks und -feldern kennt.
Verschiedene Fördermöglichkeiten
Um die Investitionen in eine Photovoltaikanlage zu senken, gibt es aktuell eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten. Einerseits gibt es staatliche Förderprogramme, aber auch Bundesländer, Regionen und einzelne Kommunen fördern die Anlagen. Ebenso stellen der Bund und die Länder vergünstigte Kredite bereit und es gibt Zuschüsse von Energieversorgern. Um davon profitieren zu können, ist es wichtig, dass entsprechende Anträge frühzeitig vor dem Kauf einer Anlage eingereicht werden.
Zu den bundesweiten Fördermöglichkeiten gehört die Einspeisevergütung: Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erhält jeder, der Strom über eine Photovoltaikanlage erzeugt und in das öffentliche Stromnetz einspeist, vom Staat eine finanzielle Unterstützung. Für Privathäuser mit bis zu zehn kWp Anlagengröße war dies ein Vergütungssatz von 6,53 Cent pro Kilowattstunde, die dieses Jahr im April eingespeist wurden – im sonnenreichen März waren es 6,63 Cent. Die Zahlung erfolgt 20 Jahre lang.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Kredite für Photovoltaikanlagen an. Gefördert werden können die Planungs-, Projektierungs- und Installationskosten der Anlage. Bis zu 100 Prozent der Investitionskosten könnten mit dem Kredit 270 „Erneuerbare Energien – Standard“ abgedeckt werden.
Einige Bundesländer fördern die Anschaffung von Stromspeichern. Die Höhe ist dabei unterschiedlich. Bayern fördert mit dem „10.000-Häuser-Programm EnergieBonusBayern“ den Erwerb von Solarspeichern, die mit einer neuen Photovoltaikanlage mit mindestens fünf kWp Leistung auf Ein- und Zweifamilienhäusern angebracht werden, mit 500 Euro im Jahr 2022. Die Solarförderung jeder weiteren kWh Speicherkapazität beträgt 75 Euro mit einer Kapazitäts-Obergrenze von 30 kWh und 2.375 Euro.
Auf regionaler Ebene gibt es zusätzlich Förderprogramme von Kommunen, Städten und Gemeinden, die in den meisten Fällen an ein paar Bedingungen und Voraussetzungen geknüpft sind, um davon profitieren zu können. Diese Zuschüsse müssen nicht zurückgezahlt werden – eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik ist in jedem Fall lohnend. Informationen können Interessierte bei den Stadt- bzw. Gemeindeverwaltungen einholen oder bei der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Tamara Keller
Balkonkraftwerke
Balkonkraftwerke sind Mini-Photovoltaikanlagen für die Steckdose, die mit ein paar Handgriffen auf einem Balkon installiert werden können. Sie können einfach auf- und wieder abgebaut und auch mit umgezogen werden. Für die Inbetriebnahme ist kein Elektriker oder gar eine Zulassung nötig, was die Anschaffung besonders attraktiv macht. Balkonkraftwerke werden einfach über die Steckdose an den Stromkreis des Hauses angeschlossen und sobald die Sonne scheint, kann der Strom genutzt werden.