Was waren das für Zeiten, als es in Kasendorf noch zig Wirtshäuser, kleine Lebensmittelgeschäfte und Bäckereien, ja sogar einen Gemischtwarenladen gab. „Man hat im Dorf alles für den täglichen Bedarf bekommen“, sagt Reinhard Müller, der heute der Einzige ist, der noch eine Bäckerei betreibt. Wir haben uns mit dem70-Jährigen, der das alte und neue Kasendorf kennt, unterhalten. Geschäfte sind verschwunden, Leerstände entstanden, die im Ortskern oftmals kein besonders ansprechendes Bild abgaben. So war es auch mit dem Haus Am Marktplatz 2. „Da war früher ein kleiner Baumarkt drin, in dem es Schrauben und vielerlei Werkzeuge ebenso gegeben hat wie Schreibwaren und Zeitungen“, erinnert sich Reinhard Müllers Ehefrau Doris (67).
Fast zwei Millionen Euro investiert
Für 1,86 Millionen Euro hat die Marktgemeinde das denkmalgeschützte Gebäude mit hohen staatlicher Zuschüssen saniert und auf 100 Quadratmetern Nutzfläche einen Jugendtreff eingerichtet. Im früheren Brauereigasthof „Schwarzes Ross“, der bis 1994 betrieben wurde, wird ein weiteres Millionenprojekt in Angriff genommen. Das Gebäude wird von der Gemeinde saniert, eine Tagespflegeeinrichtung geschaffen.
Tagespflege wird das nächste Millionenprojekt
Es gibt Häuser, die eine neue Nutzung erfahren, es gibt aber auch ein ortsbildprägendes Gebäude, das bleiben soll, was es über viele Jahrzehnte war. Der Markt Kasendorf wird den Gebäudekomplex „Goldener Anker“ erwerben und mit staatlicher Förderung sanieren. Die Himmelkroner Frankenfarm will hier einen Hotel- und Gastronomiebetrieb auf modernstem Stand eröffnen.
„Frankenfarm“ sieht großes Potenzial
Die „Frankenfarm“ sieht, wie Jürgen Stübinger betont, in Kasendorf großes Potenzial. Reinhard Müller weiß: Kasendorf investiert in die Zukunft. A. Hartmann