Darüber hinaus gibt es mit Verbund- und Kastenfenstern weitere Konstruktionen, die zu noch besserem Schallschutz führen können. In dieser Konstruktionsart sind quasi zwei Fenster zu einem Verbund verbaut. Solche Kastenfenster machen es möglich, dass selbst bei gekippten Flügeln im Innen- und Außenfenster immer noch ein guter Schallschutz erzielbar ist.
Erreicht wird das durch eine labyrinthartige Führung der Außenluft und die Verringerung der "Schallenergie“ im Kastenraum zwischen den Fenstern. Durch dort angebrachte zusätzliche Schallabsorber werden die Schallwellen zwischen den beiden Fensterebenen absorbiert oder laufen sich dort quasi tot. Trotzdem gelangt viel Frischluft nach innen.
Auf Frischluftzufuhr achten!
Bei der Entscheidung für Schallschutzfenster kommt auch die Anschaffung eines schallgedämmten Außenwandlüfters in Betracht. Das sichert insbesondere im Schlafraum genügend frische Luft, auch wenn die Fenster zu bleiben, um den Lärm draußen zu lassen. Wichtig ist in jedem Fall auch die sorgfältige Montage der Schallschutzfenster. Auf den Anschluss vom Fenster zum Rohbau ist besonders zu achten.
Das beste Schallschutzfenster erreicht nicht seine Wirkung, wenn nicht auch die Anschlüsse schalltechnisch richtig ausgeführt werden. Schon geringste Undichtigkeiten können dazu führen, dass die erwünschte Schalldämmung nachlässt.
Weitere Möglichkeiten: Rollladen & Haustüren
Schallschutz ist immer nur so gut wie das schwächste Glied in der Kette, deshalb empfehlen Experten zusätzlich auch die Rollladen und die Haustür bei der Schallschutz-Planung der eigenen vier Wände mit einzubeziehen. Beim Rollladenkasten ist auch eine nachträgliche Dämmung möglich oder natürlich auch der Einbau eines neuen, schallgedämmten Kastens.
Modisch und nützlich: Gardinen & Vorhänge
Nicht immer können bauliche Maßnahmen zur Schallreduzierung umgesetzt werden. Dann ist der Lärmschutz mit Gardinen und Vorhängen die ideale Alternative. Auf den ersten Blick unterscheidet sich ein schalldichter Vorhang kaum von anderen etwas stärkeren Gardinen. Allerdings kommen bei dieser Variante spezielle Materialien und Stoffe zum Einsatz, die Lärm abschirmen oder absorbieren und so zum Lärmschutz beitragen können. Solche Vorhänge für den Schallschutz aus Samt, Satin oder Moltongewebe werden häufig mit spezieller Kunststofffolie verstärkt, um die schallschluckende Wirkung zu verstärken. Wie groß Schallreduzierung durch einen Schallschutzvorhang ausfällt, ist sehr unterschiedlich. Bei mittel- bis hochfrequenten Geräuschen liegt sie durchschnittlich bei 5 bis 10 dB - in seltenen Fällen auch höher. Bei tieffrequenten Tönen ist der Effekt gewöhnlich geringer.
Jürgen Scheibe