Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Immer mehr Dienstleister bieten inzwischen Hausbesuche an. Und so ist es längst nicht mehr nur der Arzt, der nach seinen älteren Patienten sieht, sondern auch der Friseur kommt mit Schere und Farbe direkt nach Hause, die Fußpflege bietet Pediküre im Wohnzimmer und der Supermarkt liefert frisches Gemüse und Fleisch fürs Abendessen direkt bis an die Haustüre.Essenslieferanten haben es vorgemacht. Ein Anruf oder eine Bestellung übers Internet genügt – und zur gewünschten Zeit kommt das gewünschte Produkt an den gewünschten Ort. Gerade für ältere Menschen, die selbst nicht mehr so mobil sind oder bei denen nicht immer ein Verwandter als Fahrdienst zur Verfügung steht, sind derartige Hausbesuche eine enorme Erleichterung. Sie müssen keine mühseligen Treppen überwinden, brauchen ihre Kleidung keinem Wetter anzupassen und sparen sich obendrein den Zeitdruck, pünktlich zum Termin zu kommen. Anstrengende und kraftraubende Anreisen werden somit umgangen und die Senioren können in ihrer gewohnten Umgebung bleiben.
Für mehr Wohlbefinden zu Hause
Ob Friseur, Fußpflege oder Maniküre: Auch im hohen Alter darf man noch hohe Ansprüche haben. Schließlich bedeutet es nicht, dass man – nur weil man älter ist – seine Ansprüche an die eigene Würde herunterschrauben muss. Der Vorteil, wenn beispielsweise der Friseur nach Hause kommt: Er kann seine ganze Aufmerksamkeit nur auf die einzelne Person richten. Es klingelt kein Telefon und kein Kollege bittet um Rat. So kann der Friseur den Senior oder die Seniorin ausführlich beraten sowie die Haare waschen, schneiden, färben und föhnen und stylen. Viele schätzen diese Intimität eines Hausbesuchs und fühlen sich dann auch gleich viel freier in ihrer Kommunikation.
Bei der Fußpflege liegt oder sitzt der Senior während der Behandlung auf seinem Lieblingssessel oder Sofa. Wohlfühlen kann also ganz einfach sein. Vielen vermittelt der Besuch der Fußpflegerin bei sich zu Hause ein gutes Gefühl. Es kommt ein Mensch, dem sie persönlich vertrauen, der einem Gutes tut, fürsorglich ist und Geborgenheit verleiht. Oft sind diese service-orientierten Dienstleister damit auch eine emotionale Stütze. Ihre immense Erfahrung im Umgang mit älteren oder kranken Menschen macht sie nicht selten zu persönlichen Seelsorgern.
Lebensmittel bis an die Haustüre
Spätestens seit Corona haben auch viele Supermärkte und kleinere Direktvermarkter den Bedarf an Lieferungen bis an die Haustüre erkannt. Lokale Firmen stellen in regelmäßigen Abständen Obst- und Gemüsekisten zu, die Brauerei fährt Bier- und Saftkisten aus und der Supermarkt liefert die Inhalte des Einkaufszettels 1:1 ab. Von der Hefe über 400 Gramm Hackfleisch bis zum ausgegangenen Toilettenpapier ist alles dabei. Schweres Schleppen war gestern. Darüber hinaus gibt es natürlich weiterhin die Essenslieferanten. Warum jeden Tag selber kochen? Stattdessen sollte man sich gerne auch mal was gönnen: Nicht nur Italiener, Griechen und Asiaten liefern, auch fränkische Restaurants setzen immer mehr auch auf Lieferservice.
Es kann also wirklich einfach sein. Man muss sich nur trauen, es einmal auszuprobieren. Nina Grötsch
