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Wohnen im Alter

Wie möchten Sie beziehungsweise Ihr Angehöriger im Alter versorgt werden? Um die richtige Entscheidung treffen zu können,sollte man sich im Vorfeld über die verschiedenen Wohn- und Pflegeformen informieren

Wohnen im Alter
30.07.2022

Von der ambulanten Pflege über betreutes Wohnen und Senioren- WGs bis zur stationären Pflege im Pflegeheim: Es gibt viele Möglichkeiten für Pflegebedürftige. Es ist wichtig zu wissen, was die unterschiedlichen Pflegeformen bedeuten und was die Familie im Pflegefall erwartet, um die Betreuung, Pflege und Unterbringung im Alter bestmöglich gestalten zu können.Pflege durch AngehörigeTritt in der Familie ein Pflegefall ein, muss oftmals plötzlich alles organisiert und geplant werden. Die Familie steht vor großen Herausforderungen. Rund zwei Drittel der Pflegebedürftigen in Deutschland werden nach Angaben des statistischen Bundesamts zu Hause, meist von Familienmitgliedern, versorgt. Diese Art der Pflege wird auch „Laienpflege“ genannt. Der Alltag eines pflegenden Angehörigen ist umfangreich. Die Tätigkeiten des Angehörigen erstrecken sich meist über folgende Aufgabengebiete: Unterstützung beim Aufstehen, Hinsetzen und Gehen, Hilfestellungen beim An- und Ausziehen, Legen und Heben des Angehörigen, Medikamentengabe, Körperpflege, Hilfe beim Toilettengang, Hauswirtschaftliche Aufgaben und Hilfe beim Essen.

Professionelle Pflege in den eigenen vier Wänden

Ambulante Pflegedienste können pflegende Angehörige bei den täglich zu bewältigenden pflegerischen Verrichtungen unterstützen. Professionelle Pflegekräfte eines Pflegedienstes kümmern sich im häuslichen Umfeld um den zu Pflegenden. Die Betreuung wird auf die individuellen Bedürfnisse des Betroffenen abgestimmt und in einem Pflegevertrag festgehalten. Die Kosten für einen ambulanten Pflegedienst lassen sich nicht pauschal nennen, denn sie richten sich grundsätzlich nach dem Leistungskatalog, der von Bundesland zu Bundesland variiert, und den Vergütungssätzen, die die Pflegekasse für die Leistungskomplexe bestimmt.

Senioren-WGs sind im Trend

Nicht nur bei Studenten, auch bei Senioren werden Wohngemeinschaften immer beliebter und entwickeln sich zur echten Alternative. Eine Senioren-WG kann entweder privat organisiert sein oder von Pflegeeinrichtungen und anderen Trägern angeboten werden. Senioren, die noch fit sind, können die Gründung selbst in die Hand nehmen. Jeder Bewohner verfügt über ein eigenes Zimmer. Alle anderen Räume werden meist gemeinsam genutzt. Dieses Angebot richtet sich vor allem an ältere Menschen, die zu Hause nur allein wären und nicht allein leben möchten oder Unterstützung im Alltag brauchen.

Stationäre Pflege

Zu Hause ist es doch am schönsten. Aber wenn ein selbstbestimmtes Leben hier nicht mehr möglich ist, sollte über einen Umzug in ein Alten- oder Pflegeheim nachgedacht werden. Die Einrichtung sollte sich in einer vertrauten Umgebung, nahe dem Wohnort befinden. In Deutschland gibt es drei Arten von stationären Einrichtungen für ältere Menschen: ein Altenwohnheim, ein Altenheim oder ein Pflegeheim. Mischformen sind vorteilhaft, weil hier besonders auf die sich verändernden Bedürfnisse alter Menschen Rücksicht genommen werden kann und die Unterbringung individuell erfolgen kann. In jeder stationären Pflegeanstalt werden die Heimbewohner vom Heimpersonal entsprechend ihrer Erfordernisse gepflegt und gefördert und erhalten eine umfassende Versorgung und Betreuung. Jessica Rus

INFO

Welche Zuschüsse Versicherte durch ihre Pflegekasse erhalten, entscheiden die Pflegegrade. Diese erhalten Menschen, die in ihrer Selbständigkeit und Alltagskompetenz eingeschränkt sind. Dazu zählen Demenzerkrankte, längerfristig psychisch Erkrankte oder geistig Behinderte. Je nach Schwere der Beeinträchtigung erhalten sie im Rahmen einer Pflegebegutachtung einen der Pflegegrade 1 bis 5.