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Gefahr in der Wand? Elektroinstallationen gut prüfen

Die Stromleitungen sind die Nervenbahnen eines Gebäudes. Mit zunehmendem Alter können diese Versorgungsleitungen zum Problem werden – und zur Gefahr für die Bewohner des Gebäudes.

Gefahr in der Wand? Elektroinstallationen gut prüfen

Besser überprüfen: Auch Kabel, Leitungen- und Sicherungen unterliegen Alterungsprozessen. Foto: Florian Schuh/dpa

02.11.2021

Wenn das Kabel an einem Föhn brüchig wird, ist den meisten klar: Das kann gefährlich wer den. Aber wenn es um die elektrischen Lebensadern im Inneren des Gebäudes und seine Steckdosen geht, sind wir oft geradezu fahrlässig. Man übergeht sie bei den sonst üblichen regelmäßigen Wartungen des Hauses. „In den meisten Haushalten ist kaum ein elektrisches Gerät älter als ein paar Jahre. Bei den Installationen unterstellt man, dass sie unendlich lange halten – das ist ein Trugschluss“, sagt Michael Conradi von der Initiative Elektro+. Schließlich unterliegen auch Kabel, Leitungen und Sicherungen Alterungsprozessen.

Im schlimmsten Fall brennt es

Kabel können in der Wand schlimmstenfalls über längere Zeit schmoren, ohne dass es auffällt. Bis dort ei nes Tages ein Brand entsteht. Daher empfiehlt Andreas Habermehl von Branchen verband ZVEH regelmäßige Kontrollen der Elektrik in privaten Haushalten, so wie sie bei gewerblich genutzten Gebäuden übrigens längst vor geschrieben sind. Und Peter Baruschke von der Zeitschrift „Selbst ist der Mann“ rät: „Auch wenn man eine ältere Immobilie bezieht, ist es vernünftig, die Leitungen vorab von einem Elektriker über prüfen zu lassen.“ Doch nicht nur das zunehmende Alter, sondern auch die veränder ten Bedürfnisse der Nutzer sorgen dafür, dass die elektrischen Installationen im Wohnbereich auf den Prüf stand kommen sollten. Man braucht inzwischen etwa immer mehr Steckdosen und aus einst vielleicht 15 Elektrogeräten pro Haushalt sind längst 60 bis 70 geworden.

Mehrfachsteckdose keine dauerhafte Lösung

Vor allem die Ansprüche an die Beleuchtung im Wohn bereich sind gestiegen, sagt Fachjournalist Baruschke. „Heute möchte man nicht nur eine Lampe unter der Decke haben, sondern die komplette Lichtinstallation einzeln steuern können.“ Verlängerungskabel und mobile Steckdosenleisten lösen das Problem nicht. Sie taugen nicht als dauerhafte Übergangslösung, da etwa dünne Anschlussleitungen leicht überlasten können.

Allerdings lässt sich in den meisten Fällen die bestehende elektrische Anlage durch zusätzliche Leitungen und weitere Steckdosen und Schalter ergänzen. Und das, ohne dass dies zu ei ner Überlastung führt. „Eine solche Erweiterung sollte auf jeden Fall fachgerecht durchgeführt werden“, sagt Michael Conradi. Schätzungen zufolge entstehen etwa ein Drittel aller Wohnungsbrände durch fehlerhafte Elektroinstallationen. Pfusch kann hier den Versicherungsschutz kosten und ernste juristische Folgen haben. Markus Peters, dpa