Du bist im Aufbruch zu einer spannenden Ausbildung und fragst dich, welche Rechte und Pflichten du hast? Wir haben die Infos, die du brauchst, um durchzustarten. Hier erfährst du, was ein Azubi darf und was nicht, und wie du deine Rechte nutzen kannst.
Der Ausbildungsvertrag: dein Schlüssel zur Ausbildung
Gleich zu Beginn deiner Ausbildung legt der Ausbildungsvertrag die Spielregeln fest. Hier steht, welches Ziel deine Ausbildung hat und welche Tätigkeiten dazugehören. Kein Azubi muss sich zum Dauerkaffeekocher oder zur privaten Erledigungsfee für den Chef degradieren lassen. Dein Fokus liegt auf dem Erlernen der Aufgaben deines Berufs. Du hast außerdem das Recht auf eine angemessene Betreuung und einen kompetenten Ausbilder.
Show me the Money: Azubis haben Anspruch auf Bezahlung
Ja, du hast richtig gehört! Auch Azubis haben das Recht auf eine Vergütung. Die Höhe hängt von deiner Branche ab, und seit 2023 gibt es einen Mindestlohn für Azubis. Aktuell liegt er bei 620 Euro brutto im ersten Ausbildungsjahr und wird in den folgen-den Jahren erhöht. Dein Betrieb muss dir außerdem kostenlos die benötigten Arbeitsmittel zur Verfügung stellen.
Deine Arbeitszeit: Regeln gegen Ausbeutung
Damit du nicht zum Workaholic wirst, gibt es klare Regeln zur Arbeitszeit. Du darfst nicht mehr als acht Stunden pro Tag und 48 Stunden pro Woche arbeiten. Wenn du noch minderjährig bist, beträgt die maximale Arbeitszeit 40 Stunden pro Woche. Überstunden sind offiziell nicht erlaubt, aber manchmal unvermeidbar. Tipp: Schreibe deine Überstunden auf und nutze sie für freie Tage oder lasse sie auszahlen.
Urlaub, aber bitte in den Schulferien
Natürlich hast auch du ein Recht auf Urlaub, mindestens 24 Werktage pro Jahr. Aber aufgepasst: Während der Probezeit (meistens vier Monate) darfst du keinen Urlaub beantragen. Ausnahmen sind mit deinem Betrieb abzustimmen. Den Urlaub musst du in den Schulferien nehmen, da du in der Berufsschule anwesend sein musst.
Kündigung: Wenn es nicht passt
Wenn deine Ausbildung nicht deinen Erwartungen entspricht, kannst du kündigen. Die Kündigungsfrist beträgt vier Wochen. Denke jedoch gut darüber nach, da abgebrochene Ausbildungen potenzielle Arbeitgeber abschrecken können. Bei herausragenden Leistungen oder einem Übernahmeangebot besteht die Möglichkeit, die Ausbildung zu verkürzen, aber nur mit dem Einverständnis deines Betriebs.
Das Zeugnis: Dein schriftlicher Erfolg
Nach bestandener Ausbildung hast du Anspruch auf ein Zeugnis. Es gibt zwei Arten: das einfache und das qualifizierte Zeugnis. Das qualifizierte Zeugnis enthält zusätzliche Leistungsbeurteilungen.
Deine Azubi-Pflichten
Neben deinen Rechten gibt es auch Pflichten, die du beachten musst:
• Halte dich an die Betriebs- und die Kleiderordnung.
• Befolge die Anweisungen deines Vorgesetzten.
• Sei pünktlich, zuverlässig und sorgfältig bei deinen Aufgaben.
• Bewahre Firmeninterna und Betriebsgeheimnisse für dich.
• Führe ein Berichtsheft, um deine Tätigkeiten und Kenntnisse festzuhalten.
• Schwänze nicht die Berufsschule. Du musst anwesend sein und dich auf Prüfungen vorbereiten.
• Melde dich bei Krankheit rechtzeitig ab und stelle bei Bedarf eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aus.
• Bei Problemen - Sprich darüber!
Wenn du Regeln nicht einhalten kannst oder Probleme auftauchen, sprich zuerst mit deinem Ausbilder oder einer Vertrauensperson im Betrieb. Wenn das nicht hilft, kannst du dich an die zuständige Kammer wenden. red