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Grub am Forst

Ehemaliger Badeort des Coburger Hofes

Grub am Forst

Im Reichenbach-Haus ist das Heimatmuseum von Grub am Forst untergebracht. FOTO: VERWALTUNGSGEMEINSCHAFT GRUB A. FORST

21.10.2022

Grub wird erstmals in einem Dokument aus dem Jahre 1288 urkundlich erwähnt. Damals vermachte Kunem und von Sonneberg dem neugegründeten Nonnenkloster Sonnefeld neben einigen anderen Gütern auch die Mühle zu Grub. In den Urkunden bis zum Jahre 1334 werden mehrfach die Herren de grobe" (= von Grub) als Grundherren des Dorfes genannt. Die Bewohner erlebten besonders schwere Zeiten während der Hussitenkriege (um 1430) und des Bauernaufstandes (1525). Unsägliches Leid brachte der 30-jährige Krieg für das Dorf - nur 34 von ehemals 300 Einwohnern sollen diese Schreckenszeit überlebt haben.

Berliner Blau

Bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts versuchten die Gebrüder von Sand, Industrie in Grub anzusiedeln. Zunächst produzierte man Salmiak und Pottasche, ab 1772 auch das weit über die heimatlichen Grenzen hinaus bekannte „Berliner Blau". Mit dem Kauf der Fabrik durch die Familie Holtzapfel im Jahr 1809 erreichte das Werk mit der Herstellung von Salmiak, Berliner Blau und gebranntem Magnesium Weltgeltung.

Später nach der Gründung einer Glanzrohrfabrik kam das Korbmacherhandwerk auf, und seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist die ihren Zulieferbetrieben Polstermöbelindustrie Hauptwirtschaftszweig. mit der

Im Reichenbach-Haus in Grub am Forst ist das Heimatmuseum untergebracht, in dem man viel Wissenswertes über die Historie der Gemeinde erfährt.

Badeort um 1734

Dr. Caspar Friedrich, von Herzog Ernst-Friedrich als ,,Sachsen-Saalfeld-Coburgischer Leibmedicus" nach Coburg berufener Leibarzt, war 1730 Besitzer des aus einem ehemaligen Gutshof hervorgegangenen Oberen Hofes" in Grub am Forst. Von Bewohnern des Ortes erfuhr er von einer heilkräftigen Quelle am damaligen Ortsrand - dem Kupferbrunnen. Als er nach wissenschaftlicher Untersuchung die Berichte der Bürger bestätigt sah, schlug er in circa acht Meter Tiefe eine stärkere Quelle an - seine Badequelle und ließ darüber 1734 ein Badehaus für Bade- und Trinkkuren errichten. Sogar die Herrschaften des Hofes zu Coburg pflegten damals in Grub ihre Gesundheit. Mit dem Tod des Arztes im Jahr 1746 geriet der Aufstieg Grubs zum Badeort jedoch schnell wieder in Vergessenheit und das Heilquelle wurde Geschichte. red