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Wattendorf

Historisch wertvoll: Seit rund 5000 Jahren siedeln Menschen in der kleinesten Gemeinde des Landkreises.

Wattendorf

Wattendorf ist die kleinste Gemeinde des Landkreises Bamberg. FOTO: ARCHIV

06.12.2021

Viele kennen Wattendorf vor allem durch den tollen Schlittenberg, an dem im Winter eine Menge los ist. Von den zahlreichen Gemeinden im Landkreis Bamberg ist Wattendorf die kleinste. Mit einer Fläche von etwas mehr als 22 Quadratkilometern und 640 Einwohnern angenehm dünn besiedelt. Die Bürger Wattendorfs genießen daher vor allem eines: Die Ruhe ihres beschaulichen Ortes und die herrliche Natur, die sie am Rande der Fränkischen Schweiz und am Fuße des Juraaufstieges umgibt.

Leben in Wattendorf

In den zur Gemeinde gehörenden Ortsteilen Bojendorf, Gräfenhäusling, Mährenhüll und Schneeberg wohnt man komfortabel. Dank der guten Lage im Zentrum zwischen Lichtenfels, Bamberg und Kulmbach ist man schnell in einer größeren Stadt. Es gibt zwei Brauereien auf dem Gemeindegebiet, die die Einwohner und ihre Gäste mit gutem fränkischem Bier versorgen. Für ein lebendiges Dorfleben sorgen die örtlichen Vereine. Wie in den meisten Dörfern in Franken gibt es auch in Bojendorf, Gräfenhäusling und Wattendorf Freiwillige Feuerwehren. Sie engagieren sich für die Sicherheit und das Wohl ihrer Mitbürger.

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Fossil einer Schildkröte aus einem Steinbruch bei Wattendorf. FOTO: M. GRÜNDEL

Wer außerhalb der Feuerwehr aktiv sein möchte, der tritt der Musikkapelle oder der Soldatenkameradschaft bei. Wer in Wattendorf Sport treiben möchte, ist hier vor allem im Winter gut aufgehoben. Neben dem eingangs erwähnten Schlittenberg lädt eine Loipe zur Bewegung in freier Natur ein.

Im Kalender der Gemeinde findet man – wenn nicht gerade eine Pandemie dazwischenfunkt – ein abwechslungsreiches Programm toller Veranstaltungen, unter anderem Kirchweihen, Faschingsfeste, ein Erntedankfest und einen Weihnachtsbasar.

Anfang des Jahrtausends machten Archäologen im Wattendorfer Steinbruch Entdeckungen zum erstren Leben in Wattendorf. Diese Entdeckungen reichen in die Zeit des späten Juras etwa 155 Millionen Jahre zurück und weisen selbstverständlich nicht auf die erste Siedlung oder Ähnliches hin, sondern zeugen vom Leben der Dinosaurier in diesem Gebiet.

Begeisterte Wissenschaftler
  

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Seit 2014 ist Landwirt Thomas Betz Bürgermeister von Wattendorf. FOTO: R. RINKLEF

Forscher fanden die versteinerten Knochen eines Flugsauriers und landeten zugleich eine wahre Sensation. Die einzigartig gut erhaltenen Knochen zeigen eine bisher unentdeckte Art. Der Fund schlug weltweit Wellen und stieß auf große Begeisterung in Forscherkreisen. Das Zeugnis ersten Lebens in Wattendorf kann im Naturkundemuseum Bamberg betrachtet werden. Die ersten Menschen im Wattendorfer Gebiet folgten etwa 3000 vor Christus.

Prachtvoller Barock

Knapp 4200 Jahre später erfolgte die erste urkundliche Erwähnung Wattendorfs. Der Ort wechselte bis zum Reichsdeputationshauptschluss mehrmals den Besitzer. Von da an war es Teil Frankens und gehörte auch von Anfang an zum Landkreis Bamberg.

Wer Wattendorf nicht nur zum Schlittenfahren besuchen möchte, der kann sich eine Reihe wunderschöner Fachwerkhäuser und die katholische Pfarrkirche St. Barbara ansehen. Letztere ist eine Saalkirche mit typisch fränkischem, schiefer eingedecktem Satteldach. Die Kirche entstand wohl im15. Jahrhundert und verfügt über eine prachtvolle barocke Innenausstattung, die später ergänzt wurde. red
  

Politische Beständigkeit

Seit 2014 ist Thomas Betz Bürgermeister von Wattendorf. Im vergangenen Jahr wurde der Landwirt aus dem Ortsteil Bojendorf ohne Gegenkandidat mit knapp 87 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Die Innenentwicklung der Dörfer und die Abwasserbeseitigung sind zwei wichtige Themen auf seiner Agenda. Sein Vorgänger, Rudulf Krapp (CSU) war ab 1978 für für Legislaturperioden im Amt. red