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DIE Königin UNTER DEN FELDFRÜCHTEN

DIE Königin UNTER DEN FELDFRÜCHTEN

Foto: Adobe Stock

30.09.2022

Der Pro-Kopf-Zuckerverbrauch in Deutschland liegt bei etwa 35 Kilogramm Jahr. Grundlegender Rohstoff für die Herstellung von Zucker ist die Zuckerrübe. 

Einst wurde Zucker nur aus Zuckerrohr gewonnen und war ein teures Gut. 1747 fand der deutsche Chemiker Andreas Sigismund Marggraf bei der Untersuchung von Naturstoffen heraus, dass Rüben Rohrzucker enthalten. Damit legte er den Grundstein für die Ablösung des importierten Rohrzuckers durch einheimischen Zucker, die jedoch erst nach seinem Tod zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfolgte. Damit wurde Zucker für jedermann erschwinglich.

Wie wird aus Rüben Zucker?

Jedes Frühjahr beginnt der Kreislauf mit der Aussaat aufs Neue. Sobald die Rüben im Herbst reif sind, werden sie geerntet, noch auf dem Feld gereinigt und auf Lkw geladen. In der Fabrik angekommen, werden die Rüben erneut gereinigt und von der restlichen anhaftenden Erde befreit. Schneidmaschinen verwandeln die großen Rüben in kleine Schnitzel, die anschließend auf etwa 70 Grad erwärmt werden. Mithilfe von heißem Wasser wird der Zucker aus den Zellen herausgelöst. Die ausgelaugten Rübenschnitzel werden meist zu Tierfutter weiterverarbeitet. Der Zuckersaft wird erst filtriert und dann so lange eingedickt, bis sich Zuckerkristalle bilden. Der restliche Sirup wird im letzten Arbeitsschritt in Zentrifugen von den Zuckerkristallen getrennt.

Zuckersüße Köstlichkeiten

ROTHENBURGER SCHNEEBALLEN
Bereits im Mittelalter backte man zu Hochzeiten und festlichen Anlässen Schneeballen. Die süße Spezialität wird aus einem mürben Eierteig hergestellt. Dieser wird in Spezialglocken eingelegt und in Frittierfett ausgebacken - so erhalten die Schneeballen ihre typische Form. Danach wird das Gebäck in Zimtzucker gewälzt oder nach dem Abkühlen mit Puderzucker bestreut. In der mittelfränkischen Stadt Rothenburg ob der Tauber werden heute zahlreiche Variationen mit unterschiedlichen Füllungen verkauft. 

COBURGER SCHMÄTZCHEN
Das Coburger eine Schmätzchen, Lebkuchen-Spezialität, hat eine lange und traditionsreiche Geschichte. Schon im Mittelalter gab es zahlreiche Bäcker in Coburg, die sich auf die Herstellung von Lebkuchen spezialisiert hatten. Das Schmätzchen gilt heute noch Markenzeichen als Coburgs. In der Bevölkerung wird es häufig auch „Schmätzle” genannt, was übersetzt „Küsschen” bedeutet.

NÜRNBERGER LEBKUCHEN 
Nürnberger Lebkuchen sind weltberühmt und eng mit der Geschichte der Stadt verbunden. Seit Jahrhunderten wird in Nürnberg Lebkuchen hergestellt. Die Basis der Leckerei ist immer gleich: Mindestens 25 Prozent Walnüsse oder Mandelnüsse und höchstens zehn Prozent Mehlerzeugnisse. In Nürnberg werden pro Jahr etwa 20 Millionen Lebkuchen hergestellt.

LAUENSTEINER PRALINEN 
Im oberfränkischen Ludwigsstadt ist die Confiserie Burg Lauenstein zu Hause. Gegründet wurde diese im Jahr 1965. Am Fuß der Burg Lauenstein begann die Geschichte der Confiserie mit einer Liebesgeschichte. Ein Berliner Konfektmacher verliebte sich in die Tochter eines Mühlenbesitzers. Später überließ der Vater dem Schwiegersohn das Anwesen für die Pralinenmanufaktur. Viele Dinge müssen bei der Herstellung von Pralinen stimmen: Damit eine Praline sich auch darf, Praline net nennen muss sie mundgerecht groß sein und mindestens aus 25 Prozent Schokolade bestehen.


Info

Hauptverwendung der Zuckerrübe ist die Verarbeitung zu Zucker. Eine einzige Zuckerrübe, die etwa ein Kilo wiegt, bringt zwischen 160 und 170 Gramm Zucker. Das bedeutet eine Ausbeute von 16 bis 17 Prozent der Rübenmasse. Doch bei der Zuckerproduktion entsteht kein Abfall: Jedes einzelne Teil der Rübe wird entweder für Zucker, Tierfutter, Düngemittel oder weitere Produkte verwertet. Auf diese Weise schont die Zuckerrübe die natürlichen Ressourcen und schützt so die Umwelt.