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Das nachhaltige Bad

Mit kleinen Tricks Großes bewirken

Das nachhaltige Bad

Foto: Natalia Klenova - stock.adobe.com

30.05.2022

Der Klimawandel nähert sich unaufhaltsam und nachhaltige und energiesparende Produkte und Verhaltensweisen sind gefragt wie nie zuvor. Das gilt auch im Badezimmer. Denn obwohl das Bad im Vergleich zu den anderen Räumen eines Hauses auf den ersten Blick zu klein wirkt, um in Sachen Nachhaltigkeit Großes zu bewirken, gibt es hier dennoch einige Möglichkeiten, viel Energie und Ressourcen zu sparen sowie einiges an Müll zu vermeiden.

Pflegeprodukte ohne Plastik nutzen

Das fängt schon bei den Dingen des Alltags an: In zahlreichen Körperpflegeprodukten von der Lotion bis zum Peeling ist Mikroplastik enthalten. Wer auf zertifizierte Naturkosmetik setzt oder diese mit einfachen Zutaten selbst herstellt, vermeidet, dass der Schadstoff durch den Abfluss in die Umwelt gelangt. Plastik in größerem Umfang findet sich ebenfalls an vielen Stellen im Bad. Mit Rasierhobel statt Einwegrasierern oder Zahnbürste, Kamm und Haarbürste aus Holz lässt sich das umgehen. Verpackungsmüll aus Kunststoff wiederum lässt sich ganz einfach vermeiden, indem man Zahnputztabs, feste Shampoos oder Seifen aus plastikfreien Verpackungen verwendet.

Natürliche Materialien bevorzugen

Wer ein Bad neu einrichtet, sollte unbedingt auch auf die Nachhaltigkeit von Sanitärgegenständen sowie Wand- oder Bodenverkleidungen achten. Materialien wie Keramik, Holz, Glas, Edelstahl, Aluminium, Granit und Marmor bieten sich hier an. Die Wände lassen sich mit Putzen und Farben aus Kalk und Lehm natürlich verschönern. Doch nicht nur das Material macht ein nachhaltiges Produkt aus. Zu diesem Thema gehören unter anderem auch Herstellungsprozess und -ort, die Herkunft der einzelnen Komponenten und die Langlebigkeit. Damit niemand den Überblick verliert, haben einige Sanitärexperten nachhaltige Produkte entsprechend ausgezeichnet und helfen gern bei der Auswahl.

Wasser sparen

Während nachhaltige Produkte einfach zu kaufen sind, benötigt der nächste Tipp schon mehr Disziplin: Während des Einseifens beim Duschen das Wasser abdrehen! Damit lassen sich rund 30 Prozent an Wasser sparen und damit natürlich auch die Energie, die es braucht, um das Wasser zu erhitzen. Spezielle Sparbrausen und Spardüsen können den Wasserverbrauch nochmal auf etwa ein Drittel der üblichen Menge reduzieren. Thermostatarmaturen helfen ebenfalls dabei, denn sie liefern Warmwasser in Wunschtemperatur, ohne lange an der richtigen Einstellung dafür herumprobieren zu müssen. Wer lieber duscht statt badet, spart in der Regel automatisch Wasser ein. Doch auf ein gelegentliches entspannendes Bad muss man deshalb trotzdem nicht verzichten, schließlich lässt sich mit Form und Größe der Wanne der Wasserverbrauch deutlich reduzieren. Übrigens: Auch Spülkästen mit Wassersparfunktion sind im Handel erhältlich.

Warmes Wasser energiesparend erzeugen

Um das Wasser möglichst energiesparend zu erhitzen, ist eine Gastherme oder gar eine Wärmepumpe besser geeignet als ein elektrischer Durchlauferhitzer. Dennoch sind moderne Durchlauferhitzer nicht mehr die Energieschleudern wie alte Modelle. Hier lohnt sich die Beratung durch einen Fachmann. Außerdem helfen kurze Wege zwischen Warmwasserbereiter und Zapfstelle sowie gut gedämmte Rohre beim Energie sparen. Als Non-Plus-Ultra in Hinblick auf die Ökobilanz lässt sich aber wohl nur eine thermische Solaranlage auf dem Dach zur Warmwasseraufbereitung bezeichnen. Natürlich hängt die Realisierung derselbigen auch stark von der eigenen Wohnsituation ab.

Lüften mit der richtigen Technik

Nach dem Baden und Duschen ist in der Regel Lüften angesagt, schließlich muss die Luftfeuchtigkeit wieder auf ein normales Maß reduziert werden, um Schimmel vorzubeugen. Wie auch im restlichen Haus ist regelmäßiges Stoßlüften von im Durchschnitt fünf Minuten energiesparender als ein dauerhaft gekipptes Fenster. Noch mehr Energie lässt sich nur mit einem Gegenstromwärmetauscher sparen, der sich auch nachträglich im Bad installieren lässt. Mit dieser Art Lüftungsgerät können die Fenster getrost geschlossen bleiben, denn es kann bis zu 80 Prozent der Wärme aus der Abluft zurückgewinnen.

Intelligente Thermostate

Da im Bad in der Regel öfter gelüftet wird als in den anderen Räumen eines Hauses, ist es umso wichtiger, einen Blick auf die dabei verbrauchte Heizenergie zu werfen. Um zu vermeiden, dass man im wahrsten Sinne des Wortes zum Fenster hinaus heizt, können unabhängig vom verwendeten Heizsystem intelligente Heizungsthermostate eingesetzt werden. Diese können über ein Smart-Home-System unter anderem so programmiert werden, dass sie sich selbstständig schließen, sobald ein Fenster geöffnet wird. So kann man weder vergessen, die Heizung während des Lüftens auszudrehen, noch sie danach wieder anzuschalten.

Den Stromverbrauch reduzieren

Ein weiterer, aber ebenso wichtiger Punkt auf dem Weg zu einem nachhaltigen Bad ist es, den Stromverbrauch auf das Nötigste zu reduzieren. Im Badezimmer befinden sich zahlreiche elektrische Kleingeräte, die Strom verbrauchen. Sollen die Akkus von elektrischer Zahnbürste oder Rasierer aufgeladen werden, kann eine Zeitschaltuhr zwischen Steckdose und Elektrogerät verhindern, dass Strom übers Aufladen hinaus fließt. Verbrauchsintensive Geräte wie Fön oder Glätteisen sollten nur dann zum Einsatz kommen, wenn es für eine Frisur unbedingt nötig ist.

Auch an die Beleuchtung denken

Falls im Bad noch Glüh- oder Halogenlampen im Einsatz sind, gibt es hier besonders viel Energieeinsparpotenzial. Die stromfressenden Leuchten sollten schleunigst durch weniger Strom benötigende Leuchtmittel ausgetauscht werden. Doch Vorsicht: Die klassischen Energiesparlampen sind hier nicht mehr das Mittel der Wahl. Stattdessen wird der Einsatz von LED-Technik empfohlen, die besonders langlebig und in einer sehr großen Auswahl für jeden Beleuchtungswunsch erhältlich ist. Zudem enthalten LEDs im Gegensatz zu Energiesparlampen kein giftiges Quecksilber. Jessica Rohrbach

Was bedeutet Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme (vor allem von Lebewesen und Ökosystemen) gewährleistet werden soll. Quelle: Wikipedia