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Was kommt 2022 aufs Dach?

Die aktuellen Trends bei Dachziegeln und Dachsteinen

Was kommt 2022 aufs Dach?

Foto: Kzenon - stock.adobe.com

30.05.2022

Schöner wohnen“ zieht sich heutzutage vom Keller bis zum Dach. War sie früher reiner Schutz des Hauses, muss heute auch das Design der Dacheindeckung stimmen. Denn wie alle Bauelemente, die die äußere Erscheinung des Bauwerkes definieren, sind auch Dacheindeckungen und Dachformen modischen Schwankungen unterworfen. Nach wie vor Spitzenreiter unter den Dachformen ist das Steildach, am häufigsten in der klassischen Satteldachform. Die ist aber im Wandel begriffen: Es zeichnet sich ein Trend zu geringerer Neigung und höherem Kniestock ab, was das Gebäude als Ganzes optisch mehr in Richtung Architektenhaus einordnet. Steigender Popularität erfreuen sich auch die flach geneigten Pultdächer. Grund dafür ist unter anderem, dass sie seit einiger Zeit auch mit einer speziell für niedrige Regeldachneigungen geeigneten Ziegeleindeckung versehen werden können. Das sorgt für einen mediterranen Look, gibt ausreichend Windschutz und vereinfacht die Dachentwässerung.Dachziegel und Dachsteine sind die KlassikerFür Traditionalisten gibt es bei der Frage, was aufs Dach gehört, eine bevorzugte Antwort: Tondachziegel, was sonst? Beliebte Alternative zu den klassischen Dachziegeln sind Betondachsteine. Beide Materialien zur Dacheindeckung haben ihre Vorteile – seien es nun der günstige Preis und die gute Ökobilanz bei den Dachsteinen oder die Langlebigkeit der Dachziegel. Doch auch wenn diese Auswahl geradezu klassisch anmutet – das Dach ist oft auch Statussymbol. Waren in der Vergangenheit noch „einfache“ Betondachsteine oder Tondachziegel der Standard bei Bauherren, sind heute in der Regel engobierte oder edelengobierte Ziegel gefragt.

Großformat liegt im Trend

Für moderne Dachformen werden oft Dachsteine und Dachziegel im Großformat gewählt. Während zum Beispiel bis zu 40 Biberschwanzziegel oder circa 15 normale Dachziegel beziehungsweise Dachsteine pro Quadratmeter Dachfläche benötigt werden, sind bei den Großformaten nur noch sechs bis zehn Stück pro Quadratmeter nötig.

Wiederentdeckt wurde für das Dach auch eine alte Tradition: der Dachschmuck. Bereits in der Antike sollten Figuren auf dem Dach das Haus und seine Bewohner schützen. Eine der wohl bekanntesten Dachfiguren ist der Hahn – auch Firstgockel genannt. Er gilt als Symbol für Wachsamkeit und Fruchtbarkeit. Die Palette der heutigen Dachschmuck-Elemente reicht von Tierfiguren bis hin zum Schlafwandler.

Wirtschaftlich und zeitsparend: Durchgefärbte XXL-Tondachziegel

Von führenden Dachkeramik-Herstellern in Deutschland kommt ein Designziegel, der hervorragend für große Dachflächen geeignet und robust ist und mit dem Red Dot Design Award ausgezeichnet wurde. Das Beste: Bei einer neuen, durchgefärbten Variante in Graphitgrau fallen Schnittkanten oder unvermeidbare Lädierungen kaum mehr auf – das spart Zeit und Geld. Die homogene Färbung entsteht durch Mineralien, die der keramischen Masse beigemengt werden.

Ebenfalls durchgefärbt ist ein Sanierungsdachziegel, der in Graphitgrau sowie Schiefergrau erhältlich ist. Er trotzt Wind und Wetter: Beide Tondachziegel erreichen die Hagelwiderstandsklasse 4 und bieten somit selbst tischtennisballgroßen Hagelkörnern die Stirn.

Dachsteine: Der Schutz eines modernen Werkstoffs

Dachsteine verdanken ihren Namen ihrer steinähnlichen Härte. Gefertigt werden sie aus einer Mischung aus Sand, Zement, Wasser und Farbpigmenten auf Eisenoxidbasis, was ihnen eine hohe Festigkeit verleiht. Beliebte Formen sind derzeit Tegalit, Taunus Pfanne, Doppel-S, Frankfurter und Harzer Pfanne. Bei den Farben stehen nach wie vor Tiefschwarz, Granit und Klassisch Rot hoch im Kurs.

Auch im Trend: Dacheindeckung aus Metall

Metalldachprofile sind stabil, witterungsbeständig und entlasten aufgrund ihres geringen Gewichts die bestehende Dachkonstruktion deutlich. So sind Pfannen aus Metall überall dort, wo Ton- oder Betoneindeckungen mit ihren bis zu 50 Kilo pro Quadratmeter zu schwer sind, optimal. Metalldachprofile eignen sich allgemein für Nebengebäude, Garagen oder Carports. Für Hausdächer, insbesondere für solche mit einer Dachneigung von unter 20 Grad, verwendet man Metalldachpfannen. Diese Leichtgewichte – nur etwa fünf Kilo pro Quadratmeter – dürfen schon ab einer Neigung von sieben Grad verlegt werden und reichen mit einer maximalen Länge von sieben Metern meist in einem Stück von First bis Traufe.

Auch zur Sanierung von Dächern mit asbesthaltigen Faserzementplatten oder Well-Asbest sind Metalldachpfannen bestens geeignet. Der schädliche Baustoff mindert den Gesamtwert einer Immobilie beträchtlich. Somit ist eine fachgerechte Asbestsanierung mit Metalldachpfannen nicht nur gesundheitlich, sondern auch in finanzieller Hinsicht von Vorteil, zumal Kosten steuermindernd geltend gemacht oder alternativ KfW-Fördermittel beantragt werden können.

Ein Tipp zum Schluss: Nicht jeder Dachziegel passt zu jedem Baustil. Bevor man sich für einen extravaganten Designdachziegel entscheidet, sollte man sich ausgiebig mit Architekten, Planern und Fachhandwerkern beraten. Jürgen Scheibe

Kosten für ein neues Dach

Muss ein Dach komplett neu gemacht werden, sollte man Kosten zwischen 200 und 300 Euro pro Quadratmeter einplanen. Diese setzen sich aus Kosten für die Dachdämmung, Dachentwässerung und Dachneueindeckung für ein durchschnittliches Einfamilienhaus zusammen. Bei der Erneuerung des Dachs sollte man auch gleich an neue Dachfensterlösungen denken und diese von Beginn an mit einplanen.